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Biologisches Risiko-Profil von Kindern von Patienten mit Panikstörung

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5399413
 
Die Panikstörung gehört mit einer Life-Time-Prävalenz von 3.5% zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen. Neben einer Dysregulation des serotonergen und noradrenergen Neurotransmitterhaushalts spielen pathophysiologisch eine Veränderung des GABA-Systems und des autonomen Nervensystems eine wesentliche Rolle. Zudem wird ein Defekt im Cholecystokinin-Tetrapeptid(CCK-4)-System und Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden(HAP)-System angenommen. Die Panikstörung zeigt eine signifikante familiäre Häufung. Die Erblichkeit wird auf bis zu 40% geschätzt. Die Messung der Saccaden-Geschwindigkeit (SEV), der Herzfrequenzvariabilität (HRV) und der Startle-Response (SR) stellen einfach zu applizierende, nichtinvasive neurophysiologische Untersuchungsverfahren dar, die Veränderungen des GABAergen Tonus (SEV, SR) sowie des autonomen Nervensystmes (HRV) reflektieren. In zahlreichen Studien konnten bereits pathologische Veränderungen von SEV, SR und HRV bei Patienten mit Panikstörung im Vergleich zu gesunden Kontrollen gezeigt werden. Angesichts der für die Panikerkrankung bestehenden hohen genetischen Prädisposition ist davon auszugehen, daß auch bei einem "At-Risk"-Kollektiv, z.B. gesunden Angehörigen ersten Grades von Patienten mit Panikstörung entsprechende prädisponierende Veränderungen vorliegen. Im Rahmen der geplanten Untersuchung sollen gesunde Kinder von Patienten mit Panikstörung im Vergleich zu Kindern von Kontrollpersonen hinsichtlich möglicher Veränderungen von SEV, HRV, SR untersucht werden. Zudem erfolgt die Bestimmung des CCK-B-Rezeptor-Polymorphismus und des Cortisol-Spiegels. Es soll somit Aufschluss gewonnen werden über mögliche, die spätere Entwicklung einer Panikstörung prädisponierende psychobiologische Veränderungen. Ziel ist die Erstellung eines Risikoprofils, anhand dessen potentielle Risiko-Probanden bereits frühzeitig identifiziert und gegebenenfalls entsprechende prophylaktische Maßnahmen eingeleitet werden können.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Kanada
Kooperationspartner Professor Dr. Jacques Bradwejn
 
 

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