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Entwicklung eines Radiopharmakons zur Darstellung und Therapie von gastroenteropankreatischen Tumoren auf der Basis des Inkretinhormons GLP-1 und seiner Analoga

Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5399745
 
Auf der Basis des Inkretinhormons GLP-1 (Glucagon-Like Peptide 1) und seiner Analoga soll ein Radiopharmakon zur Lokalisationsdiagnostik und potentiell auch Therapie von Insulinomen entwickelt werden. Auf Grund der bisher erzielten positiven Resultate mit jodmarkierten GLP1-Rezeptorliganden erscheint der Einsatz dieser Methode in der Klinik vielversprechend. Es konnte gezeigt werden, dass sich außer GLP1 selbst insbesondere Exendin 3 und Exendin 4 auf Grund ihrer metabolischen Stabilität für den Einsatz in vivo eignen. In unseren Experimenten konnten sowohl im Tiermodell als auch im Rahmen von Heilversuchen bei zwei Patienten Insulinome und deren Metastasen szintigraphisch dargestellt werden. Durch Austausch von einzelnen Aminosäuren in der Primärstruktur in metabolisch instabilen Bereichen sollen nun weitere stabilere Analoga entwickelt werden. Für den klinischen Einsatz ist eine Radiometallmarkierung der Peptide zu bevorzugen. Die Derivatisierung mit den Chelatoren kann jedoch nicht wie üblich an der N-terminalen Aminogruppe erfolgen, da diese essentiell in die Interaktion mit dem Rezeptor einbezogen ist und somit der Verlust der Bindungs- und Internalisierungseigenschaften bedingt würde. Neben Insulinomen exprimieren auch kleinzellige Bronchialkarzinome und medulläre Schilddrüsenkarzinome spezifische Rezeptoren für GLP1. Bezüglich der GLP1-Rezeptorexpression in weiteren Tumoren wollen wir Untersuchungen an humanem Tumorgewebe vornehmen und das Radiopharmakon dann auch klinisch bei diesen Tumoren einsetzen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Thomas Max Behr (†)
 
 

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