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Kirchenasyl - Kirchenhikesie. Zur Relevanz eines historischen Modells im Hinblick auf das Asylrecht der Bundesrepublik Deutschland

Antragsteller Dr. Markus Babo
Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2003 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5400032
 
Infolge der zunehmenden Einschränkung des Asylrechts und einereher restriktiven Rechtsanwendung kann die verantwortlich gestalteteAufnahme potentiell zu Unrecht abgelehnter Asylbewerberin die Obhut von Kirchen ein legitimes, adäquates, notwendiges,subsidiäres und provisorisches Hilfsmittel darstellen,um die Gefährdung eines Flüchtlings an Leib und Leben aufgrundeiner möglicherweise fatalen Abschiebung im letzten Augenblicknoch zu verhindern. Dabei handelt es sich nicht um ein rechtlichverbrieftes "Kirchenasyl", sondern um Hikesie, d.h. um dieFlucht in den sakralen Raum in der Hoffnung, dort Schutz undBeistand zu finden; dieser folgt die Interzession von Vertreternder Kirche beim Staat mit dem Ziel, eine für alle Seitenakzeptable Lösung zu finden. In dieser historischen Kontinuitätgesehen, destabilisiert Kirchenhikesie nicht den Staat, sondernist Ausdruck aktiver Mitverantwortung von Christen im Sinneeiner je humaneren Gestaltung von Recht und Gesellschaft. Hikesieerweist sich so als Chance für Kirche und Staat und solltedeshalb eher gefördert als verhindert werden.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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