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Psychoakustik der Kommunikation bei Fledermäusen: Rufrepertoire, Rufklassifikation und hörpsychologische Grundlagen
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Sabine Schmidt
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2003 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5470045
Die Evolution der akustischen Kommunikation von Affekten bei Säugetieren ist ein zentrales Thema der beantragten Forschergruppe. Fledermäuse sind aufgrund der herausragenden Rolle der akustischen Information für diese nachtaktiven Tiere eine in diesem Zusammenhang besonders interessante, phylogenetisch alte Säugetierordnung: Ihre Echoortung liefert nicht nur ein akustisches Abbild der Umwelt, Ortungslaute werden auch im sozialen Kontext genutzt. Darüber hinaus verfügen die Tiere über ein reiches Sozialrufrepertoire. Im Antragszeitraum sollen drei Aspekte der Wahrnehmung von Sozialrufen am Modell Megaderma lyra bearbeitet werden. Erstens sollen die Sozialrufe von individuell bekannten Tieren zusammen mit dem zugehörigen Verhaltenskontext erfasst und mögliche, den affektiven Gehalt kodierende Rufparameter für den von der Forschergruppe angestrebten zwischenartlichen Vergleich extrahiert werden. Im zweiten Teil sollen die Klassifikationsleistungen für primär affektgebundene Sozialrufe gegenüber Echortungssequenzen ermittelt und die für die Ruferkennung wesentlichen Parameter bestimmt werden. Schließlich werden für Stimulussequenzen mit einer den natürlichen Sozialrufen entsprechenden Zeitstruktur Diskriminationsschwellen für Rhythmusänderungen sowie Ton- und Pausendauern bestimmt, um zu klären, inwieweit die Wahrnehmung von Sozialrufen durch diese Schwellen geprägt wird, und inwiefern eine darüber hinausgehende Kategorienbildung die Ruferkennung determiniert.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen