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Molekulare Phylogenie der Plagiochilaceae
Antragsteller
Professor Dr. Jochen Heinrichs (†)
Fachliche Zuordnung
Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung
Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5400113
Die Plagiochilaceae sind mit etwa 450 morphologisch abgrenzbaren Arten in 7 Gattungen eine der größten Familien der Lebermoose. Innerhalb der Familie nimmt Plagiochila mit mehr als 90 Prozent den Hauptanteil der Arten ein. Plagiochilen sind nahezu weltweit verbreitet und bilden einen Hauptanteil der Kryptogamen-Biodiversität tropischer Feuchtwälder. Bisherige Verwandtschaftskonzepte innerhalb der Familie basieren auf traditionellen morphologischen Ansätzen, die in der Regel zur Abgrenzung von sehr kleinen Einheiten geführt haben. Nicht selten sind diese Einheiten auf nur eine Florenregion beschränkt. Aktuelle molekulare, phytochemische und morphologische Arbeiten zeigen dagegen, dass Monophyla innerhalb der Plagiochilaceae eher weiter zu fassen sind und traditionelle Konzepte weitgehend revidiert werden müssen. Im Rahmen dieses Projekts sollen durch Analysen sowohl von Kernmarkern (nrITS) als auch von verschiedenen Chloroplastenmarkern (rps4, trnL-trnF intergenic spacer + trnL intron, rbcL) die Phylogenie der Plagiochilaceae weltweit bearbeitet und neue Verwandtschaftskonzepte entwickelt werden. Von besonderem Interesse sind hierbei die Beziehungen zwischen einzelnen Florenreichen. Über die phylogenetische Analyse der einzelnen Marker als auch des gesamten Datensatzes sollen die Monophyla innerhalb der Plagiochilaceae herausgearbeitet und Beziehungen zwischen den einzelnen Linien ermittelt werden. Es ist zu erwarten, dass umfangreiche Neudaten zur Evolution von morphologischen und molekularen Merkmalen einer der größten Lebermoosgruppen ermittelt werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen