Aufbau und Dauerbetrieb eines zweikomponenten Doppler-Radar-Beobachtungssystems zur Erforschung und online-Klassifizierung verschiedener Domkollapstypen am Vulkan Merapi, Indonesien

• Antragsteller: Professor Dr. Matthias Hort
• Fachliche Zuordnung: Physik des Erdkörpers
• Förderung: Förderung von 2003 bis 2007
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5400123

Die kontinuierliche Beobachtung des Domes des Vulkans Merapi in Zentraljava, Indonesien, ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Beurteilung des Aktivitätszustandes des Vulkans und somit auch für die Frühwarnung der Bevölkerung im Fall einer Krise. Im Rahmen dieses Antrags sollen 2 Doppler-Radar-Geräte dauerhaft am Merapi installiert werden, mit denen Dominstabilitätsereignisse zweifelsfrei detektiert werden können. Dass die Doppler-Radar-Technik in diesem Zusammenhang sehr erfolgreich ist, konnte in einer Vorstudie gezeigt werden. Wesentliche Vorteile des Doppler-Radar-Systems gegenüber visuellen Beobachtungen sind seine Wetterunabhängigkeit (Bewölkung und Regen beeinflussen die Beobachtung nicht) und die Möglichkeit, sowohl Geschwindigkeit als auch die Menge des abgebrochenen Materials eines Instabilitätereignisses abzuschätzen. Die Radargeräte werden mit einer Schrittmotorsteuerung sowie einer Videokamera, die parallel zum Radarstrahl ausgerichtet ist, ausgestattet, um die aktiven Bereiche des Doms kontinuierlich abzuscannen. Die Daten werden dann per Funk in das Merapi Volcano Observatory nach Yogyakarta übertragen, wo sie in ein zu entwickelndes Online-Klassifizierungssystem eingespielt werden. Ziel ist es, die verschiedenen Kollapsereignisse [...] zu unterscheiden sowie ihre Häufigkeit als Funktion der Größe des Ereignisses zu bestimmen. Um die physikalischen Prozesse während der Instabilitätsereignisse besser zu verstehen, sollen die Radardaten mit den Videobeobachtungen und akustischen Aufzeichnungen korreliert werden.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Indonesien
• Beteiligte Person: Dr. Antonius Ratdomopurbo