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Buddhistische Steininschriften in Zoucheng und Dongping, China

Fachliche Zuordnung Asienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5400372
 
Die zweite Hälfte des 6. Jh.n.Chr. war eine entscheidende Periode für den Buddhismus in China. Er durchlitt 577/78 eine gnadenlose Verfolgung seitens des säkularen Staates, andererseits aber verfassten chinesische Buddhisten in dieser Zeit vermehrt eigene Texte und Kommentare und passten die aus Indien gekommene Religion den eigenen Traditionen an. Dazu gehört, dass man in Nord-China in der heutigen Provinz Shandong Sutrentexte unter freiem Himmel in den gewachsenen Fels meißelte, wie man es dort früher schon mit daoistischen Texten getan hatte. Durch diese Texte wurde Landschaft sakralisiert und geschützt. Gegenstand des zweijährigen Pilotprojekts sind die Felsinschriften bei der Stadt Zoucheng und im Kreis Dongping. Sie sind zwischen 564 und 580 datiert und zeichnen sich durch typologische Vielfalt aus. Von besonderem methodischem Interesse sind die Analysen der jeweiligen topographischen Situation basierend auf modernen Vermessungstechniken, sowie die Analysen der Textprogramme mit Hilfe des seit kurzem auf CD-Rom verfügbaren buddhistischen Kanons. Die systematische Erforschung der in den eingemeißeiten Texten enthaltenen buddhologischen, historischen und biographischen Informationen werden Verfolgung und Sinisierung des Buddhismus im 6. Jh. in einem neuen Licht erscheinen lassen. Es wird auch deutlich werden, mit welchen Strategien die Gläubigen auf das Ende der Welt, welches sie auf sich zukommen sahen, reagierten. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften hat in Aussicht gestellt, nach Abschluss dieses DFG-Projekts ab Mitte 2005 die Forschungen an weiteren Steininschriften in Nord-China zu fördern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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