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Politische Ethnologie der Demokratisierung in Afrika: Beobachtung und Analyse der Kommunalwahlen in Parakou/Republik Bénin

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2003 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5400521
 
Gegenstand der an einem Fallbeispiel in Nord-Benin (Parakou) durchzuführenden Untersuchung ist die Transformation lokaler Machtstrukturen in Afrika unter dem Einfluss der Einführung demokratischer Wahlverfahren auf Gemeindeebene. In früheren Forschungen im Untersuchungsgebiet wurde herausgearbeitet, dass sich die lokale Version einer ausgehandelten, aber nichtdemokratischen politischen Ordnung durch eine nur schwache Differenzierung von Staat und Zivilgesellschaft, die politische Einbettung der Ökonomie, Instanzen- und Regelpluralismus, Überpolitisierung, die Ethnifizierung des politischen Diskurses und die latente Allgegenwärtigkeit physischer Gewalt auszeichnet. Es soll untersucht werden, ob es - wie es die Verfechter der Dezentralisierung erwarten - den neuen demokratischen Instanzen gelingen wird, ihre Regelungskompetenz und ihr Register der Legitimität den anderen Akteuren, Gremien und Instanzen aufzuzwingen und damit auf Dauer zu demokratisch legitimierten Brennpunkten der lokalen Politik zu werden, oder ob diese neuen Institutionen durch die lokalen politischen Logiken aufgefangen werden und sich als zusätzliche Instanzen in das Geflecht der lokalen Gremien, Netzwerke und Akteure einfügen und sich dort einen beschränkten Platz aushandeln werden. Die Arbeitshypothese lautet, dass sich durch die Einführung demokratischer Verfahren auf lokaler Ebene die lokalen politischen Arenen für neue, insbesondere auch jüngere Akteure öffnen werden, dass dies jedoch nicht zur Auflösung der existierenden, personalisierten und klientelistischen politischen Dynamiken, sondern vielmehr Umpolung bestehender klientärer Netze führen wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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