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Einfluss antidepressiver Therapie auf die Aktivität Stress-responsiver Systeme (Hypothalamus - Hypophysen - Nebennierenrinden (HHN) System und sympathoadrenerges System) - Verlaufsuntersuchung über 6 Monate

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5400815
 
Bei der überwiegenden Mehrheit der Patienten mit depressiven Episoden läßt sich eine Aktivierung Stress-responsiver Systeme, insbesondere des Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden (HHN) Systems und des sympathoadrenergen Systems nachweisen. Diese "Stress-Reaktion" wird als Ursache einer Vielzahl von Funktionsänderungen metabolischer und kardiovaskulärer Systeme angesehen. So finden sich bei depressiven Patienten Merkmale des Metabolischen Syndroms (siehe DFG WE 2441/1-1) sowie geminderte Herzfrequenzvariabilität und Aktivierung von Thrombozyten. Die Folgen der aktivierten Stress-Systeme werden als wesentliche Ursache der drastischen kardiovaskulären Übersterblichkeit depressiver Patienten angesehen. In einem abgeschlossenen Projekt konnten wir zeigen, dass klinische Remission unter antidepressiver Therapie mit Paroxetin (SSRI) - im Gegensatz zu Remission unter Amitriptylin (Trizyklisches Antidepressivum) nicht zu einer Dämpfung des HHN-Systems führt (DE 660/1-1). Weitgehend ungeklärt bleibt die Frage der Aktivität beider Stress-responsiven Systeme im gesunden Intervall. Die geplante Studie wird die Aktivität beider Stress-Systeme bei 40 depressiven Patienten untersuchen, die auf antidepressive Therapie mit Venalfaxin und Mirtazapin randomisiert werden. Mittels Speichelcortisol und Cortisol im Urin wird das HNN-System untersucht werden. Die Messung der Katecholaminausscheidung im 24-h-Urin sowie der HFV dient der Untersuchung des sympathikoadrenergen Systems sowie der autonomen Regulation des Herzens. Es handelt sich um die erste Studie die sich engmaschig - über das akute Intervall hinaus - mit der Aktivität der Stressresponsiven Systeme während eines sechsmonatigen Intervalls im Anschluß an die Akutbehandlung befasst. Die Ergebnisse dieser Studie werden nicht nur für unser pathophysiologisches Verständnis von Belang, sondern zudem angesichts der hohen kardiovaskulären Übersterblichkeit depressiver Patienten, auch von potenziell hohem klinischem Interesse sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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