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Konvergenz und Divergenz deutscher Dialekte. Tendenzen der Verbalmorphologie im Rhein- und Moselfränkischen
Antragstellerin
Dr. Marion Klenk
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5401123
Das Projekt ist innerhalb der germanistischen Sprachwissenschaft in den Bereich der modernen, soziolinguistisch orientierten Dialektologie einzuordnen. Im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses stehen Sprachwandelerscheinungen in den deutschen Dialekten unter den Bedingungen der Modernisierung. Die Begriffe Konvergenz und Divergenz beschreiben die möglichen Richtungen dieser Entwicklung hin zum Dialektabbau bzw. -ausbau. Einfluss auf diesen Prozess haben einerseits sprachexterne Faktoren wie z.B. der Kontakt von Sprechern mit verschiedenen Varietäten (Dialekt, Regionalsprache oder Standardsprache) aufgrund von sozialer und geographischer Mobilität. Im Zeitalter erweiterter Kommunikation ist hier ein beschleunigter Sprachwandel zu erwarten. Aber auch Spracheinstellungen und sprachinterne Faktoren wie z.B. sprachliche Ökonomieprinzipien sind am Sprachwandelprozess beteiligt und bestimmen seine Richtung. Sprachwissenschaftlich konzentriert sich die Studie auf Veränderungen in der Verbalmorphologie. Ziel des Projektes ist es, diese komplexen, in der Morphologie bisher nur in Ansätzen erforschten Zusammenhänge empirisch zu überprüfen. Exemplarisch werden zu diesem Zweck vergleichend dialektologische Erhebungen in zwei Dialekträumen, dem Rheinfränkischen und dem Moselfränkischen, durchgeführt. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Sprecher dreier Generationen aus je einem kleinen, ländlich geprägten Ort, deren Sprach- und Sozialverhalten mittels Interview und Fragebogen erhoben wird und in Bezug zu den städtischen Zentren gesetzt wird. Die Analyse der Daten wird zeigen, welche Sprachwandelprozesse in den beiden Dialektregionen ablaufen, ob sich ähnliche oder verschiedene Entwicklungen abzeichnen und welche der o.g. sprachwandelwirksamen Faktoren dafür maßgeblich sind.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien