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Die Auswirkung von Schädelhirntraumata auf die Riechschleimhaut (olfaktorisches Epithel) beim Menschen
Antragsteller
Privatdozent Dr. Boris Haxel
Fachliche Zuordnung
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5401156
Unfälle mit Kopfbeteiligung führen bei den Betroffenen häufig zu Beschwerden im Sinne einer Verminderung (Hyposmie) oder sogar eines Verlustes des Riechvermögens (Anosmie). Die Pathophysiologie von Geruchsstörungen nach Schädelhirntrauma wird üblicherweise nicht bei jedem einzelnen Patienten ausdiagnostiziert, kann aber grundsätzlich auf verschiedenartigen Verletzungsmustern beruhen: auf einer Blockade im Bereich der Nase (Obstruktion), einer Schädigung der Riechnerven-Fortsätze bzw. des Riechnerven selbst oder einer Schädigung höherer Gehirnregionen im Bereich des Stirn- oder Temporallappens. Bisherige Publikationen lassen darauf schließen, dass etwas 30 % der Patienten nach Schädelhirntrauma ihren Geruchsinn komplett verlieren, davon 20 % auf Dauer. Wenn dabei ein partieller Verlust (Hyposmie) bzw. eine zeitweise Beeinträchtigung der olfaktorischen Fähigkeiten mitberücksichtigt werden, kann ein noch deutlich größer Anteil erwartet werden. Diesen Zahlen liegen jedoch nur wenige publizierte Studien zugrunde, in denen meistens keine quantitativen Messungen der Geruchsfunktion vorgenommen wurden. Das Ziel dieser Studie ist es, die Schädigungen und die Regenerationsmöglichkeiten der Riechschleimhaut bei Patienten mit einer seit langem bestehenden Anosmie nach Schädelhirntrauma zu untersuchen. Dabei soll die Fehlfunktion des Geruchsinns sowohl mit quantitativen Bestimmung der Geruchsschwelle, der Geruchsdiskrimination und -identifikation, als auch durch elektrophysiologische Messungen erfasst werden. Die Schädigung und die Regeneration des olfaktorischen Epithels soll an Hand von Biopsien und in Zellkulturen erfasst werden.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien