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Konfirmatorische Informationssuche und -bewertung im Kontext der Bundestagswahl 2002

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5401484
 
In einer Vielzahl von Laborstudien konnte bisher gezeigt werden, dass Personen a) die Qualität präferenzkonsistenter Informationen gegenüber präferenzinkonsistenten Informationen überschätzen und b) erstere häufiger auswählen als letztere. Vernachlässigt wurde demgegenüber die Validierung dieser Prozesse im angewandten Feld bei Fragestellungen, die für die Probanden aktuell, involvierend und von direkter persönlicher Relevanz sind. Eine solche Validierung soll hier im Rahmen der kommenden Bundestagswahl in vier Studien erfolgen. Dabei soll überprüft werden, ob Personen die Qualität von Informatinen, die Ihrer Parteipräferenz entsprechen, systematisch überschätzen (Studie 1). Zudem soll überprüft werden, ob diese differentielle Informationsbewertung über die bisher angenommenen kognitiven Prozesse hinausgehend auch motivationale Ursachen hat, und zwar insbesondere, wenn die zugrundeliegende Fragestellung involvierend ist (Studie 2). In den Studien 3 und 4 steht die Suche nach politischen Informationen im Vodergrund. Konkret soll überprüft werden, ob diese Informationssuche vor der Wahl ebenso in Richtung der eigenen Parteipräferenz verzerrt ist wie nach der Wahl, oder ob es Unterschiede zwischen beiden Phasen gibt (Studie 3). Weiterhin soll geklärt werden, wie diese Präferenz für präferenzkonforme Informationen durch einstellungsdiskrepantes Verhalten beeinflusst wird (Studie 4). Insbesondere die beantragten Studien 2 und 3 ermöglichen darüber hinaus einen kritischen Vergleich zwischen einem stark involvierenden Setting und einem wenig involvierenden Untersuchungssetting, wie es bisher zumeist in Studien zu diesem Thema verwendet wurde, im Hinblick auf Informationssuche und Informationsbewertung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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