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Mobilisierung und Mobilität kolloidalen Phosphors in sandigen Böden

Fachliche Zuordnung Bodenwissenschaften
Förderung Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5401529
 
In der neueren Literatur häufen sich Hinweise auf verstärkte Auswaschung des gewässereutrophierenden Phosphors (P) aus landwirtschaftlich genutzten Böden. Diese Ergebnisse widersprechen zunächst der Vorstellung, daß P aufgrund seiner starken Bindung an die Bodenfestphase kaum mit dem Sickerwasser verlagert werden kann. In Übereinstimmung mit den Ergebnissen aktueller Untersuchungen deuten gezielte Vorversuche zu diesem Vorhaben jedoch darauf hin, daß P an Kolloide gebunden im Boden verlagert wird. Interessanterweise werden dabei die P-haltigen Kolloide durch P-Zugabe mobilisiert. Dabei deutet sich ein Schwellenwert der P-Belegung der Kolloide an, ab dem es plötzlich zu einem massiven Anstieg der Dispergierungsneigung der Partikel kommt. Nach dieser Modellvorstellung kann eine langjährige Überdüngung landwirtschaftlich genutzter Böden zunächst völlig unentdeckt bleiben: Die Böden speichern den überschüssigen P und es gibt keine nennenswerte P-Auswaschung. In den Böden baut sich jedoch im Laufe der Zeit ein erhebliches P-Potential auf, das bei Erreichen des Schwellenwertes plötzlich mobilisiert würde. Die quantitativen Beziehungen zwischen den entscheidenden Steuergrößen und der Mobilisierung P-haltiger Kolloide in gedüngten Böden sind jedoch zu wenig bekannt, um die daraus resultierenden Umweltgefährdungen einschätzen zu können. Ziele dieses Vorhabens sind daher (1) die Quantifizierung der Mechanismen der Kolloidmobilisierung in Laborversuchen und (2) die Prüfung der praktischen Relevanz dieser Prozesse in Felduntersuchungen auf unterschiedlich lange und intensiv gedüngten Böden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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