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Raumwahrnehmung als Schlüssel zum Personenkonzept in Mikronesien (Westpazifik)

Antragstellerin Dr. Susanne Kühling
Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5402938
 
Die Frage nach kulturspezifischen Vorstellungen vom Mensch-sein beschäftigt die Ethnologie seit ihren Anfängen: haben alle Menschen ein ähnliches Verständnis von Person und Umwelt (concept of person/Personenkonzept) oder gibt es Unterschiede? Rezente Forschungen deuten darauf hin, dass indigene Personenkonzepte sich stärker voneinander unterscheiden und dynamischer sind, als bisher angenommen wurde. Unser heutiges Personenkonzept ist nicht das einzige. Um ein angemessen differenziertes Kulturverständnis zu erlangen, müssen die Personenkonzepte in ihrer Eigenart erkannt und berücksichtigt werden. Sie eröffnen den Zugang zu Fragen nach Identität, Gruppengeist und Individualität. Die qualitativen Forschungsmethoden der Ethnologie ermöglichen die Bearbeitung dieser grundlegenden Fragestellung und eröffnen brauchbare Zugänge zu den wichtigsten Parametern für die kulturspezifische Lokalisierung des Menschen in seiner Umwelt, die im Personenkonzept ihren Niederschlag finden: Kognition, Sprache, Symbolik und Raum-Zeitvorstellungen. Mein Forschungsansatz richtet sich auf die Raumwahrnehmung als Zugang zum Verständnis eines nicht-europäischen Personenkonzeptes. Im Rahmen einer einjährigen Feldforschung in Mikronesien (Westpazifik) sollen die kulturellen Aspekte der Raumwahrnehmung untersucht und in ihrer Bedeutung für das dortige Personenkonzept analysiert werden. In Anwendung qualitativer und quantitativer Methoden sollen Daten aus der Population einer abgelegenen Insel und von Migranten in urbanen Gebieten erhoben werden. Durch einen Vergleich dieser Datenmengen kann der Dynamik des Kulturwandels in der Region Rechnung getragen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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