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Aktiv durch BLEnded-Interventionen trotz Mild Cognitive Impairment (ABLE-MCI)

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 540368705
 
Hauptziele: Die Lebensqualität (QoL; primäres Ziel) von Patient*innen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) und ihren (zukünftigen) Betreuungspersonen soll durch eine just-in-time-adaptive digitale Gesundheitsintervention (JITAI) auf der Basis von Smartphones, Wearables und Chatbots kombiniert mit moderner Standard-Therapie verbessert werden. Neuigkeitswert: Zumeist konzentrieren sich Interventionsstudien bei MCI auf verbesserte Kognition, wenig auf die MCI-Bewältigung. Von Therapeut*innen geleitete Multikomponenten-Interventionen für Patienten-Betreuer-Dyaden sind wirksam, aber ressourcenintensiv mit rasch nachlassendem Nutzen nach Behandlungsende. JITAIs ermöglichen als hochgradig skalierbarer Ansatz zur Steuerung des Gesundheitsverhaltens situationsabhängige Chatbot-Interventionen auf der Grundlage der Gesundheitsdaten, Präferenzen, Verhaltensweisen und aktueller Nutzer-Empfänglichkeit. Auch können mit JITAI potenzielle digitale Biomarker auf Basis von Wearables und Smartphone-Sensoren zur passiven Erkennung und Vorhersage des kognitiven Abbaus erforscht werden. Über Einsatz des Health Action Process Approach (HAPA) wollen wir eine hohe und anhaltende Motivation erreichen und individuelle Werte und individuelle Auswirkungen von MCI auf die Dyade berücksichtigen. Interventionen: Sitzungen mit einem Online-Therapeuten in Verbindung mit webbasierten Online-Ressourcen stehen als State-of-the-Art (SOA) allen Teilnehmenden (TN) zur Verfügung: Gesundheitserziehung und Peer-Unterstützung bei der Festlegung eigener Ziele in neun verfügbaren Modulen mit Themen wie Ernährung, Bewegung und Stressabbau. Die TN absolvieren die Sitzungen über einen Zeitraum von fünf Wochen und haben ständig Zugang zu den webbasierten Online-Ressourcen. In einem RCT mit insgesamt 168 Dyaden erhalten die TN im Treatment zusätzlich Zugang zur Smartphone-gestützten JITAI mit abgestufter Betreuung (Zuschnitt): Zunächst nur ca. die Hälfte der ressourcenintensiven Therapiesitzungen; zusätzliche Sitzungen können angeboten werden, wenn das Smartphone-gestützte Monitoring ein Nichterreichen von Zwischenzielen anzeigt. Erwartete Ergebnisse: JITAI wird sechs Monate nach Beendigung der Therapiesitzungen sowohl in Bezug auf die Lebensqualität als auch in Bezug auf sekundäre Ziele, d. h. Änderung des Lebensstils und Demenz-Biomarker (Blut) besser abschneiden als der SOA-Ansatz. Die wirksamsten Motivationshebel und wann sie im Prozess der Verhaltensänderung aktiv werden, sollen eruiert werden. Outreach: Eine hoch skalierbare, ressourceneffiziente Intervention wird entwickelt, die breit über diverse Versorgungssettings verteilt und in ihrem Spektrum erweitert werden kann (Erkennung von Depressionen, schlafbasierte Interventionen). Der Fokus auf die Lebensqualität wird als besonders relevant für die Adressat*innen erachtet und ist eine Schlüsselkomponente für ein zukünftig wertorientiertes Gesundheitssystems, das patientenbezogene Ergebnismessungen in den Vordergrund stellt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
 
 

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