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Ernährungsforschung und Staat. Kontinuitäten und Brüche 1933-1964

Antragstellerin Professorin Dr. Sabine Schleiermacher, seit 9/2006
Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2003 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5404904
 
Obwohl die Ernährung ein Grundbedürfnis des Menschen ist, das besonders in Krisen- und Umbruchzeiten immer wieder zu wissenschaftlichen Auseinandersetzungen über ihre optimale Gestaltung geführt hat, weist die bisherige Forschung zur Geschichte der Ernährungswissenschaften bedeutende Lücken auf. Dies ist um so bedauerlicher, als der Charakter der Ernährung als "soziales Totalphänomen" weitreichende Einblicke in die wirtschaftliche, politische und soziokulturelle Zusammenhänge ermöglicht und sich so ideal in den Rahmen des Schwerpunktprogramms "Wissenschaft, Politik und Gesellschaft" einpasst, zumal Ernährungsforschung an sich multidisziplinär ist. Das ist im Nationalsozialismus besonders deutlich geworden: Führende Ernährungsforscher haben die Ernährungsforschung nicht nur in den Dienst der propagierten "Pflicht zur Gesundheit" gestellt, sondern sie auch zum Vehikel der Autarkie-, wie der Bevölkerungspolitik gemacht. Angesichts der ungeheuren personellen Kontinuitäten nach Kriegsende stellt sich die Frage, ob damit auch inhaltliche Kontinuitäten und Konsequenzen für die heutige Ernährungsforschung verbunden gewesen sind. Das angestrebte Projekt will diese Fragen vor allem am Beispiel des noch heute bestehenden Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke untersuchen, dessen Geschichte bis in das Jahr 1926 zurückreicht.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Rolf Winau, bis 9/2006 (†)
 
 

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