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Otto Neuraths Bildpädagogik. Von der Wiener Methode zur internationalen Bildsprache ISOTYPE

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2003 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5404972
 
Im Forschungsvorhaben soll die Beziehung zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft exemplarisch an Otto Neuraths Tätigkeit als Wissenschaftskommunikator erstmals gründlich untersucht werden. Neurath (1882-1945), der nach dem Studium der Staatswissenschaften in Berlin und wirtschaftspolitischem Engagement für die Bayerische Räterepublik im Roten Wien der Zwischenkriegszeit das erste Sozialmuseum Europas leitete, entwickelte die von ihm sogenannte Wiener Methode der Bildstatistik, in der er Zahlen durch Mengenbilder ersetzte. Er nutzte sie in verschiedenen internationalen Projekten und perfektionierte sie schrittweise im holländischen und britischen Exil zu einer internationalen Bildsprache (International System of Typographic Picture Education, kurz ISOTYPE). Die Absicht war, Wissen und Information über Klassen-, Bildungs- und Kulturgrenzen hinweg kommunizieren zu können. Sein bildpädagogischer Ansatz zielte dabei auf ein radikal neues Verständnis von Popularisierung ab. Sie sollte vordringlich einer Humanisierung bzw. Demokratisierung des Wissens dienen, was für die heutige Debatte um "Public Understanding of Science" von Interesse ist. Das Projekt versteht sich als Beitrag zum Themenfeld (Wissenschaft, Öffentlichkeit, Bildungssystem), leistet eine Aufarbeitung des erkenntnistheoretischen, politischen, kulturellen, pädagogischen und gesellschaftstheoretischen Kontextes von Neuraths Wirken in Europa und den USA in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und nimmt dabei Personen, Institutionen und Diskurse gleichermaßen in den Blick.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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