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Wissenschaftlicher Anspruch und staatliches Interesse. Die Hochschulmedizin an der Charité im Wechsel staatlicher Systeme 1933 und 1945

Antragsteller Dr. Udo Schagen
Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5405051
 
Innerhalb von zwölf Jahren erlebte die Medizinische Fakultät der Universität Berlin zwei unterschiedliche politische Systemwechsel. Sie musste sich 1933 wie 1945 mit den jeweiligen politischen Gegebenheiten arrangieren und wusste, so die These, die durch den politischen Wechsel freigesetzte Dynamik auch zu nutzen. Ebenso verhielt es sich für die der Institution angehörenden Personen der verschiedenen Gruppen. Nicht wenige von ihnen mussten allerdings durch Initiativen von außerhalb, aber auch innerhalb der Fakultät die Zerstörung ihrer Berufskarrieren und Lebensentwürfe erdulden oder Einschnitte in ihre Universitätslaufbahn hinnehmen. Die Untersuchung hat zum Ziel, das Wechselverhältnis zwischen politisch-ideologischen Vorgaben und universitärer Zielsetzung am Beispiel der Medizinischen Fakultät und der für sie zuständigen Verwaltung aufzuzeigen sowie Reaktionen, Eigeninteressen und Selbstindienstnahme zu beschreiben. Der Vergleich zwischen den Phasen um 1933 und nach 1945 will nicht die erwartbaren unterschiedlichen politischen Interaktionen in den Vordergrund stellen, sondern soll die Analogien und Differenzen im Umgang der Fakultät mit dieser Einflussnahme herausarbeiten und damit die Frage aufgreifen, in welchem Maße gleiche Strategien und Verhaltensmuster gewählt werden oder ob und in welcher Beziehung Unterschiede erkennbar werden. Der Einfluss politischer Sympathien, historischer Erfahrung und aktueller Problemlagen wäre ebenso zu eruieren wie die Beharrungskraft akademischer Strukturen und Verhaltensweisen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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