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Das Herbizid Phosphinothricin-Tripeptid, ein Modell zum Studium der Evolution einer Sekundärmetabolit-Biosynthese in Bakterien
Antragsteller
Professor Dr. Wolfgang Wohlleben
Fachliche Zuordnung
Biochemie und Biophysik der Pflanzen
Förderung
Förderung von 2003 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5405124
Steptomyces viridochromogenes synthetisiert das Herbizid Phosphinothricyl-Alanyl-Alanin (Phosphinothricin-Tripeptid = PTT), das die bakterielle und pflanzliche Glutaminsynthetase kompetitiv hemmt. Die Biosynthese von PTT beginnt mit der Bereitstellung der seltenen Aminosäure N-Acetyl-Demethyl-Phosphinothricin (N-Ac-DMPT), die dann durch nicht riobosomale Peptidsynthetasen (NRPS) mit zwei Alaninresten verknüpft wird. Zwei Besonderheiten machen die PTT-Biosynthese zu einem geeigneten Modell zum Studium der Evolution der Sekundärmetabolit-Biosynthese: An der Bereitstellung von N-Ac-DMPT sind drei Enzyme beteiligt, die sich direkt von Enzymen des TCC-Zyklus ableiten; im Produzenten finden sich also sowohl die Gene für die entsprechenden Enzyme des Primärmetabolismus als auch die Gene für die Sekundärmetabolismus-Enzyme. Hier soll die zentrale Rolle einer Aconitase genutzt werden, um daran sowohl die Veränderung der Substratspezifität im Laufe der Evolution als auch die differenzierungsabhängige Regulation der entsprechenden Enzyme zu studieren. Darüber hinaus stellt die PTT-Biosynthese das einzig bekannte System dar, in dem sowohl alle Peptidsynthetasemodule als auch die Thioestrease-Funktionen jeweils auf einem separaten Protein lokalisiert sind. Durch den Vergleich mit multifunktionellen NRPS soll untersucht werden, ob das "Einzelenzym-System" eine "Urform" der nicht-ribosomalen Peptidsynthese darstellt. Dazu soll zuerst analysiert werden, wie die einzelnen Enzyme interagieren und wie die koordinierte Expression der im Gencluster verstreut liegenden Gene erfolgt.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1152:
Evolution metabolischer Diversität