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Der Mann als biopolitisches Objekt. Zur Entstehung der Andrologie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Antragsteller Professor Dr. Herbert Mehrtens (†)
Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5405144
 
Das Projekt untersucht die Vorgeschichte der Andrologie, d.h. die Entstehung und Entwicklung von medizinischen und politischen Diskursen und Praxen um den Mann als geschlechtliches und potentiell unfruchtbares Wesen. Der Beginn dieser Medikalisierung des Mannes liegt um die Wende zum 20. Jahrhundert, also deutlich später als die Entstehung der Gynäkologie. Hauptthese ist, dass die frühe Entwicklung im engen Zusammenhang mit Rassenforschung und Bevölkerungswissenschaft steht. Sie soll für Deutschland im Vergleich mit England und Frankreich untersucht werden. Im zweiten Schritt wird der Zusammenhang von Wissenschft und Politik in diesem Bereich im Nationalsozialismus behandelt, denn nach 1933 wird in Deutschland die Diagnose und Behandlung männlicher Sterilität zum Gegenstand staatlicher Gesundheitspolitik. Insgesamt geht es damit um ein biopolitisches Phänomen, das bisher kaum beachtet wurde.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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