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Die Grenzen des Expertentums - Kriminalitätsdiskurse in England im Spannungsfeld von Staat, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, ca. 1860-1930

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5405172
 
Ziel des Projektes ist die Rekonstruktion und Analyse von Kriminalitätsdiskursen, wie sie im komplexen Wechselspiel um Deutungsmacht und Wissensmonopole in England zwischen staatlichen Behörden, akademischen Experten, praktischen Sozialreformern und einer "engagierten Öffentlichkeit" in Form zahlreicher christlich-philanthropischer und säkularisierter, professioneller Reformgesellschaften (z.B. Howard League for Penal Reform) ausgetragen wurden. Der gewählte Untersuchungszeitraum von 1877 (Schaffung der zentralstaatlichen Gefängnisverwaltung) bis ca. 1930 war eine Phase tiefgreifender Verwissenschaftlichungsprozesse. Es wird zu zeigen sein, dass es sich bei der immer stärker zunehmenden Durchdringung immer größerer Bereiche der Gesellschaft mit neuem wissenschaftlichen Wissen [...] nicht um einen spannungsfreien, linearen Transformationsprozess gehandelt hat. Dieser war vielmehr gekennzeichnet von konflikthaften Auseinandersetzungen um Anerkennung und Durchsetzung konkurrierender wissenschaftlicher und weltanschaulicher Deutungs- und Sinnkonstruktionen von Kriminalität und abweichendem Verhalten. [...] Der Wandel von Kriminalitätsdiskursen im Zuge von Verwissenschaftlichung und Professionalisierung im 19. und frühen 20. Jahrhundert (in Deutschland) soll herausgearbeitet werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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