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Crossmodale Verarbeitungsmechanismen - Untersuchung der neuronalen Mechanismen audio-visueller Integration mittels funktioneller Magnetresonanztomographie und ereigniskorrelierten Potentialen

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5405307
 
In den kognitiven Neurowissenschaften wurden die Mechanismen der verschiedenen sensorischen Modalitäten meist isoliert untersucht, obwohl die natürliche Umwelt aus einer komplexen Mischung unterschiedlichster Reize besteht. Über das Zusammenwirken der einzelnen Sinnesmodalitäten, die zur Wahrnehmung unserer Umwelt als einheitliches Perzept oder einem multimodalen Bewusstsein führen, ist jedoch wenig bekannt. Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, die an audio-visuellen Integrationsprozessen beteiligten Hirnstrukturen beim Menschen zu identifizieren und ihre zeitlichen Interaktionen zu untersuchen. Audiovisuelle Integration ist definiert als die automatische Fusion von auditorischen und visuellen Informationen, die zur Wahrnehmung eines multimodalen Objekts führen kann. Zusätzlich soll der Einfluss von Aufmerksamkeit auf diese crossmodalen Integrationsprozesse untersucht werden. Dabei konzentriert sich dieses Projekt neben der Untersuchung höherer' multimodaler Areale in parietalen und frontalen Gebieten besonders auf die Untersuchung früher sensorischer Areale. Um unterschiedliche Mechanismen audio-visueller Integration voneinander abzugrenzen, sollen drei unterschiedliche experimentelle Ansätze benutzt werden. Folgende Frage sollen dabei in diesem Forschungsprojekt bearbeitet werden: 1) Welche neuronalen Strukturen werden in Experimentalsituationen, in denen das auditorische System das visuelle dominiert (und vice versa), moduliert? Werden unimodale Areale der nichtdominanten Modalität moduliert? 2) Tritt der sogenannte Ventriloquismus- oder Bauchrednereffekt (Integration von auditorischen und visuellen Stimuli) automatisch auf oder ist er durch den sensorischen Kontext manipulierbar? 3) Wie beeinflussen unterschiedliche Formen der Aufmerksamkeit (modalitäts-, raum-, feature-, objektbasierte) die audiovisuelle Integration und ihre neuronalen Korrelate? Diese Fragen sollen mittels ereigniskorrelierter funktioneller Magnetresonanztomographie, ereigniskorrelierten Potentialen und transkranialer Magnetstimulation untersucht werden.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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