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Literatur und Leibesübungen - von Winckelmann bis zum Nachmärz. Untersuchungen zu einem abgedunkelten Kapitel Kulturgeschichte

Antragsteller Dr. Thomas Schmidt
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5405550
 
Das Forschungsvorhaben befaßt sich aus der Perspektive einer kulturwissenschaftlich orientierten Germanistik mit den weitgehend unerforschten Wechselwahrnehmungen und Wechselwirkungen in der Etablierungsphase zweier Felder (Bourdieu), die heute als Literatur und Sport ausdifferenziert sind und die in den Prozessen der Verbürgerlichung, der Nationalisierung und später der Globalisierung, aber auch im Zuge der Selbstaufklärung des Menschen und der Institutionalisierung der Körper-Geist-Dualität wichtige, zum Teil maßgebliche Positionen innehatten. Die Etablierungsphase von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde aus zwei Gründen gewählt: Zum einen bildeten sich hier auf zukunftsträchtige Weise sowohl für die Literatur wie auch für die Leibesübungen autonome Bereiche mit eigenen Diskursen, Regel- und Bewertungssystemen heraus, die neben der Orientierung an der griechischen Antike und dem Diskurs über die Sinne im 18. Jahrhundert auch die Politisierung während der Befreiungskriege und im Vormärz sowie die Entpolitisierung nach der gescheiterten Revolution 1848/49 teilten. Zum anderen ermöglicht es dieser Zeitraum, die Entwicklung und das Wechselverhältnis beider Felder als noch relativ offen in den Blick zu nehmen. Angesiedelt im Spannungsfeld zwischen Kultur als Text (Geertz) und Kultur als Praxis (Bourdieu) wird das Projekt literaturhistorische Fragestellungen mit solchen der historischen Anthropologie, der Erziehungs-, der Ästhetik-, der Politik- und der Sportgeschichte verknüpfen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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