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Neurobiologische Charakterisierung eines Photorezeptorsystems ("Mondlichtrezeptor") als strukturelle Basis für lunarperiodisches Timing bei der marinen Felswattmücke Clunio marinus

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Gerta Fleissner; Professor Dr. Dietrich Neumann (†)
Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2003 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5405679
 
Endogene Langzeitoszillatoren (circasemilunare und circalunare Uhren) beziehen ihre Zeitgeberinformation aus der Phasenbeziehung zwischen Mond- und Tagesperiodizität. Im Falle der Populationen von Clunio und ihrer 15-tägigen Fortpflanzungsrhythmik sind es eine Phasenbeziehung zwischen dem Tag/Nachtrhythmus und entweder dem Mondlicht (in subtropischen Breiten: Stamm Vigo) oder dem Gezeitenzyklus (in nördlichen Breiten: Stamm Helgoland). Die Zeitgeberbedingungen lassen sich im Labor simulieren und belegen einen Tageslichtrezeptor für die circadiane Uhr sowie einen circadian modulierten Mondlichtrezeptor für die circasemilunare Uhr des Vigo-Stammes. Mit Methoden der Neurobiologie (Feinstrukturanalyse, Elektrophysiologie sowie Immunhistologie auf licht- und elektronenmikroskopischer Ebene) sollen die retinalen und extraretinalen Photorezeptorsysteme charakterisiert und auf ihre Bedeutung im Uhrensystem von zwei Clunio-Rassen, Vigo als mondlichtsensitive und Helgoland als mondlichtinsensitive Rasse, vergleichend getestet werden. Mit der Lokalisation eines circadianen Mondlichtrezeptorsystems und seiner Verschaltung könnte gezeigt werden, wie "gating" und Phasenanbindung in komplexen Langzeituhrensystemen (z.B. zur Metamorphosesteuerung) auf neuronaler Ebene funktionieren. Zugleich könnten diese Bahnen den Weg zu den bisher nicht lokalisierten Langzeitschrittmachern weisen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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