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Analyse der Effekte von Schlafinterventionen bei Brustkrebspatientinnen unter Berücksichtigung zeitlicher Veränderungen von krebsbedingter Fatigue und körperlicher Aktivität
Antragsteller
Dr. Alexander Haussmann
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Hämatologie, Onkologie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Hämatologie, Onkologie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 540707655
Insomnien sind eine der häufigsten und belastendsten Symptome von Menschen mit Krebs. Die kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (CBT-I) gilt als der Goldstandard zur Behandlung von Schlafproblemen. Lichttherapie (LT) hat sich als wirksame Alternative oder Ergänzung zu CBT-I herausgestellt. Bislang ist nur wenig zu den Wirkmechanismen dieser Interventionen bei Krebsbetroffenen bekannt. Um ihre Wirkung zu erklären, könnten Veränderungen der krebsbedingten Fatigue - eine belastende Erschöpfung und Müdigkeit - und Veränderungen der körperlichen Aktivität eine entscheidende Rolle spielen. Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass Insomnien, Fatigue und Aktivitätslevel sich gegenseitig in heterogenen Mustern verstärken und abschwächen. Ziel des geplanten Forschungsprojekts ist es, bisher unerforschte Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Verbesserungen des Schlafverhaltens bei Krebsbetroffenen durch Veränderungen der Fatigue und der körperlichen Aktivität im Verlauf von Schlafinterventionen beeinflusst werden. Zudem sollen Erkenntnisse dazu gewonnen werden, wie Schlaf und körperliche Aktivität in täglichen bi-direktionalen Zusammenhängen verknüpft sind. Die Analysen basieren auf zwei randomisiert-kontrollierten Studien ("SleepWell"- und "SleepCare"-Studie), in denen die Auswirkungen von CBT-I und/oder LT auf Schlafqualität und -quantität und Fatigue bei Brustkrebspatientinnen untersucht wurden (insgesamt N=311). Die Endpunkte wurden in Form von Selbstauskünften und objektiven Messungen (Aktigraphie) erhoben. Die statistischen Analysen umfassen gemischte lineare Modelle, die inter- und intraindividuelle Variationen auf Grundlage der subjektiven und objektiven Daten vor, während und nach den Interventionen berücksichtigen. Untersucht werden potenzielle (Interventions-)Effekte von Fatigue auf Schlafparameter sowie moderierende Effekte von körperlicher Aktivität auf den Interventions-Effekt und den Einfluss von Fatigue. Darüber hinaus werden tägliche bi-direktionale Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität und Schlafparametern aus zwei Richtungen analysiert: (a) Auswirkungen der körperlichen Aktivität auf Schlafparameter in der folgenden Nacht, einschließlich möglicher Moderatoren (Intensität der körperlichen Aktivität, Zeitpunkt der körperlichen Aktivität, Lichtexposition und Chronotyp) und (b) Auswirkungen der Schlafparameter auf die körperliche Aktivität am folgenden Tag, einschließlich eines möglichen Moderationseffekts durch Abweichungen vom individuell durchschnittlichen Schlafmuster. Die Ergebnisse meines geplanten Forschungsprojekts können dazu beitragen, die Wirkung künftiger Schlafinterventionen für Krebsbetroffene zu erhöhen. Die differenziert analysierte Rolle von Fatigue und körperlicher Aktivität im Rahmen einer Schlafintervention könnte den Einbezug eines expliziten Fatigue-Managements zur Behandlung von Insomnien nahelegen sowie spezifischere Bewegungsempfehlungen für Krebsbetroffene ermöglichen.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
Australien
Gastgeber
Dr. Joshua Wiley