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Erschließung und Digitalisierung des Adelsarchivs der Grafen und Fürsten von Solms-Hohensolms-Lich
Antragsteller
Dr. Johannes Kistenich-Zerfaß, seit 9/2024
Fachliche Zuordnung
Frühneuzeitliche Geschichte
Mittelalterliche Geschichte
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 540725244
Das hier beantragte Projekt verfolgt das Ziel, die rund 3.650 Urkunden und rund 5.500 Bände Amtsbücher und 160 lfm. Akten des Adelsarchivs der Grafen und Fürsten von Solms-Hohensolms-Lich zu erschließen und zu digitalisieren. Die Solmser waren als reichsunmittelbare Grafen- und spätere Fürstenfamilie seit dem späten Mittelalter bis zur Mediatisierung des Hauses im Jahre 1806 Träger der hoheitlichen und quasi-staatlichen Gewalt in den entsprechenden Territorien. Damit bilden die Bestände in Zeiten vor Ausbildung einer Staatlichkeit im modernen Sinne für viele Jahrhunderte die einzige Grundlage für nahezu alle mit den entsprechenden Territorien in Verbindung stehenden Fragen. Die kulturhistorische Bedeutung der Bestände wird zudem auch dadurch deutlich, dass sie in das zentrale Handbuch des deutschen Archivwesens sowie in die bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geführte „Datenbank geschützter Kulturgüter“ aufgenommen worden sind. Die Unterlagen wurden im September 2018 von ihrem bisherigen Aufbewahrungsort in Schloss Lich in die Magazine des Staatsarchivs Darmstadt verbracht. Einige Maßnahmen konnten bereits erfolgreich abgeschlossen werden. So wurden sämtliche Akten und Amtsbücher aus den Umzugskartons entnommen und unter einer Sicherheitswerkbank fachgerecht trockengereinigt. Anschließend erfolgte eine komplette Umverpackung des gesamten Akten- und Amtsbuchbestandes. Damit können die Erschließung mit der Signierung und zugleich auch mit den entsprechenden bestandserhalterischen Maßnahmen Hand in Hand gehen. Das gilt umso mehr für den mindestens 2.150 Nummern zählenden Urkundenbestand des Klosters Arnsburg, der mit besonderer Sorgfalt – etwa in Gestalt der Fixierung der Siegel mit sog. Siegelbananen – behandelt wird. Die 1.500 Urkunden der Solmser Hausüberlieferung sind mit Hilfe von eingeworbenen Fördermitteln im Rahmen des Landesprogramms Bestandserhaltung Hessen im Jahr 2020 fachgerecht gereinigt und verpackt, die Urkunden und Siegel auf Tableaus montiert und anschließend vollständig digitalisiert worden. Nach Abschluss des Projektes werden der Forschung bisher unbekannte Quellen in einer modernen und hochkomfortablen Online-Erschließung mit der dazugehörigen Präsentation der verknüpften Digitalisate zur Verfügung stehen. Nahezu sämtliche Fragestellungen, die sich auf das Territorium der Solmser und ihrer Nachbarn beziehen und die von solchen der politischen Geschichte über Fragen der Wirtschafts- und Sozialgeschichte bis hin zu prosopographischen Ansätzen erstrecken, werden dadurch erst ermöglicht. Durch die Einspeisung der Erschließungsdaten und Digitalisate in das Archivinformationssystem des Hessischen Landesarchivs Arcinsys werden die entsprechenden Informationen sofort, d. h. schon während des laufenden Projekts „tagesaktuell“ weltweit zugänglich. Erweitert wird die online-Präsentation durch die Anbindung der Erschließungsdaten und Digitalisate an das Archivportal-D und die Deutsche Digitale Bibliothek.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Andreas Hedwig, bis 9/2024