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Objektbasierte Interaktion visueller Elementarmerkmale in der Figur-Grund Trennung und die zeitliche Dynamik der Center-Surround Interaktion

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2003 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5409003
 
Ein visuelles Objekt ist auffällig (salient), wenn es sich in elementaren Merkmalsdimensionen (Form, Farbe, Größe, Orientierung, Helligkeit und Kontrast, Bewegung) von der Umgebung unterscheidet. Liegt ein Unterschied in mehreren Merkmalsdimensionen vor, kommt es in der Regel zu einer Zunahme der Auffälligkeit. Der Zugewinn an Salienz durch Unterschied in mehreren Merkmalsdimensionen gibt Aufschluß auf die Art der Interaktion der beteiligten Merkmalskanäle.Durch geeignete experimentelle Techniken kann ermittelt werden, welche verschiedenen Interaktionsformen auf frühen Verarbeitungsstufen der Sehbahn existieren und ob diese Interaktionen ohne Beteiligung von Aufmerksamkeitsprozessen stattfinden oder nicht. In einem ersten Schritt werden psychophysische Verfahren zu einer Skalierung von Salienz entwickelt. Es wird eine Salienzskala für die Basismerkmale Orientierung, Ortsfrequenzgehalt und Kontrast konstruiert und validiert. Mit Hilfe dieser Skala werden Konturen gleicher Auffälligkeit in dem durch diese 3 Merkmale gegebenen Raum kartiert. In einem zweiten Schritt wird die Salienz von Merkmalskonjun- ktionen aus den 3 Merkmalen mit der Salienz der Einzelmerkmale verglichen und empirische Maße für die Interaktion der Merkmalskanäle abgeleitet. Unter Abschätzung der Effekte des sensorischen Rauschens wird ermittelt, ob die Merkmalskanäle bei der Verarbeitung von Merkmalsverbindungen interagieren (insbesondere: ob sie Synergie zeigen), oder die Verarbeitung der 3 Merkmale unabhängig voneinander verläuft. Ferner wird die Abhängigkeit der Art der Kanalinteraktion von experimentellen Randbedingungen geprüft. Als wichtigste Randbedingungen werden untersucht: I. die Stärke der Salienz (Messungen für schwach auffällige und sehr auffällige Stimuli); II. die zeitlichen Bedingungen der Darbietung und Maskierung (kurze versus längere Darbietungszeiten) in Verbindung mit III.der Erwartung und Ereignissicherheit der Versuchsperson, beeinflußt über merkmalsbezogenes und räumliches Cueing von Reizereignissen. Über Variation der zeitlichen Bedingungen (II) und der Erwartung der Versuchsperson (III) wird untersucht, inwieweit die Art der Kanalinteraktion durch Aufmerksamkeitsprozesse vermittelt bzw. durch diese beeinflußbar ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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