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Experimentelle und theoretische Untersuchung räumlicher und zeitlicher Regeln der multisensorischen Integration

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5410195
 
Die Frage, wie Informationen aus verschiedenen Sinnessystemen im Gehirn integriert werden, ist ein klassisches Thema der Wahrnehmungspsychologie. In den letzten fünfzehn Jahren ist diese Thematik auch zunehmend in Disziplinen wie die Neurophysiologie, die Kognitionswissenschaften und die Robotik eingegangen. Multisensorische Neurone, die z.B. sowohl auf visuelle als auch auf akustische Reize reagieren, sind in verschiedenen Hirnarealen von Wirbeltieren entdeckt worden. Sie ermöglichen dem Individuum, angemessen auf sich schnell ändernde Umweltbedingungen zu reagieren (Orientierungsreaktionen). Die räumlichen und zeitlichen Regeln der multisensorischen Integration, die auf der Ebene des einzelnen Neurons festgestellt wurden, weisen zwar Parallelen zur Verhaltensebene auf, dennoch lässt sich das Verhalten nicht allein aus den neurophysiologischen Daten vorhersagen. Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung und experimentelle Überprüfung eines stochastischen psychophysikalischen Modells für sakkadische Augenbewegungen, das mit den neurophysiologischen Prozessen konsistent ist und aus dem das Verhalten unter multimodaler Stimulation hergeleitet werden kann. Das Modell unterscheidet eine frühe periphere Stufe paralleler Verarbeitung in den Sinneskanälen und eine zweite Stufe zentraler Verarbeitung, in welcher multisensorische Interaktion stattfinden kann. Das Modell wird in unterschiedlichen experimentellen Paradigmen geprüft, wobei systematisch die räumliche und/oder die zeitliche Konstellation der Reize aus bis zu drei beteiligten Modalitäten (visuell, akustisch, taktil) variiert wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Hans Colonius
 
 

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