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Aktives weibliches Handeln in englischer Erzählliteratur vom 19. bis ins 21. Jahrhundert: Ein Embodiment-orientierter (d.h. auf körperbasierte Kognition ausgerichteter) Ansatz.

Antragstellerin Dr. Inna Livytska, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 541082367
 
Das Projekt möchte einen integrierten Embodiment-orientierten (d.h. auf körperbasierte Kognition ausgerichteten) Ansatz für die Analyse der Evolution aktiven weiblichen Handelns (female agency) in Erzählliteratur entwickeln und damit neues Licht auf die Frage werfen, wie das Erzählen aktiven Handelns die kulturellen und emotionalen Erfahrungen seiner jeweiligen Epoche widerspiegelt. Ausgehend von den kulturellen Implikationen der Biosemiotik (Cobley 2016, Oleanu 2019) und von der Vorstellung, dass Erzählungen bio-kulturell fundiert sind, werde ich aus kulturevolutionärer Sicht die Entwicklung der kommunikativen Muster aktiven weiblichen Handelns in Erzähldiskursen untersuchen. Insbesondere werde ich traditionelle Methoden der Textanalyse mit einem Ansatz kombinieren, der auf Embodiment (körperbasierter Kognition) im Kontext des sog. 4E-Paradigmas fußt, und eine systematische embodiment-integrierte Methode für die Analyse von Handlungskompetenz in Erzähldiskursen entwickeln. Dem Wandel in den Erzähltechniken folgend, über die die körperbasierte Kognition der Protagonistinnen vermittelt wird, werde ich mit Hilfe der Positionierungstheorie (Harré und van Langenhove, 1999) einen Katalog emotionaler Situationen erstellen, die als operationale Grundeinheiten für die Analyse beginnenden aktiven weiblichen Handelns in den ausgewählten Romanen vom 19. bis ins 21. Jahrhundert dienen sollen. Im Einzelnen werde ich dabei die Erzähltechniken aktiven, über körperbasierte Kognition vermittelten weiblichen Handelns untersuchen mit Blick auf das Konzept der Heirat in Romanen des 19. Jahrhunderts (Anwendungsphase 1), mit Blick auf sozial akzeptierte sowie neue, unkonventionelle Konzepte von Weiblichkeit in modernistischer Prosa (Anwendungsphase 2), und mit Blick auf die Transformation aktiven weiblichen Handelns in den experimentellen Erzählungen des Postmodernismus (Anwendungsphase 3). Die analytischen Daten zu den in jeder Epoche vorherrschenden Erzählmustern möchte ich dazu nutzen, ein Evolutionsmodell aktiven weiblichen Handelns aus diachroner Sicht zu entwerfen.
DFG-Verfahren WBP Stelle
 
 

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