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Vestibuläre Hirnstamm- und Kleinhirnsyndrome: Sensomotorische Dysfunktion des vestibulo-okulären Reflexes
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Stefan Glasauer
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung von 2003 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5411334
Bei Patienten mit akuten ein- und doppelseitigen Hirnstamm- oder Kleinhirnläsionen (Infarkte) sollen die motorischen (Augenfehlstellungen, Nystagmus) und sensorischen (Raumorientierung) vestibulären Funktionsstörungen systematisch und im Verlauf untersucht werden. Einzelfragen sind: Lassen sich klinisch mehrere Upbeat- und Downbeat-Nystagmusformen sowie zentrale Lagenystagmusformen in Folge unterschiedlich lokalisierter Hirnstamm- und Kleinhirnläsionen differenzieren und durch einen unterschiedlichen Pathomechanismus erklären? Führt eine einseitige Schädigung "gravizeptiver Bahnen" zu einer Tonusimbalanz des vestibulo-okulären Reflexes in der Rollebene, eine beidseitige Schädigung derselben Bahnen zu einer Tonusimbalanz in der pitch-Ebene? Wie sind die Zeitverläufe der zentralen Kompensation einseitiger zentraler Läsionen in Bezug auf Okulomotorik, Haltungsregulation und Raumorientierung? Um diese Fragen zu beantworten, werden die experimentell erhobenen Daten mit Hilfe detaillierter mathematischer Modellierung der Hirnstamm- und Kleinhirnverarbeitung vestibulärer Reize interpretiert. Dabei werden neuroanatomische und neurophysiologische Kenntnisse der beteiligten Hirnstrukturen zur Augenbewegungssteuerung in ein computergestütztes Modell eingebracht, mit Hilfe dessen Läsionen der entsprechenden neuronalen Strukturen und Bahnen quantitativ simuliert werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Thomas Brandt