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Ursprung und Entstehung von SiO2-Polymorphen in chondritischen Meteoriten: Kondensations-Ursprung oder Entstehung auf Meteoriten-Mutterkörpern?
Antragsteller
Professor Dr. Herbert Palme
Fachliche Zuordnung
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 2003 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5412155
Chondritische Meteorite enthalten zahlreiche µm- bis mm-große Schmelzkügelchen (Chondren), die durch rasche Aufheiz- und Abkühlprozesse im solaren Nebel vor 4,56 Ga entstanden sind. Hinzu treten Gesteinsbruchstücke, Ca-, Al-reiche Einschlüsse, Metalle und eine feinkörnige Matrix. Manche dieser Chondren und Gesteinsfragmente sind sehr SiO2-reich. Die Herkunft sowie Bildung dieser SiO2-reichen Objekte sind bislang umstritten und sollen in diesem Projekt untersucht werden. Es gibt zwei pinzipiell unterschiedliche Entstehungsmöglichkeiten: (1) Im solaren Nebel durch fraktionierte Kondensation, oder (2) auf Asteroiden, entweder als Residuum einer fraktionierten Kristallisation in einer Magmenkammer oder durch Reduktion von Enstatit. Mit der Mikro-Raman-Spektroskopie können wir die SiO2-Polymorphie dieser Objekte in situ bestimmen und damit deren thermische Geschichte rekonstruieren. Rasche Abkühlung der SiO2reichen Objekte deutet auf eine Entstehung im solaren Nebel, langsame Abkühlung auf einen Ursprung im Inneren eines Asteroiden hin. Weitere Hinweise auf die Entstehungsbedingungen liefert die chemische Zusammensetzung, die mittels Elektronenstrahl-Mikrosonde (Hauptelemente) und Laser-Ablation-ICP-MS (Spurenelemente) bestimmt werden sollen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Frank Erich Brenker; Professor Dr. Lutz Johannes Nasdala