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Drei-Ebenen-Ansatz der Emotion auf der Basis hirnphysiologischer Prozesse
Antragsteller
Professor Dr. Rudolf Maria Stark
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5412354
Häufig werden, dem drei Ebenen-Ansatz von Lang (1971) folgend, Emotionen auf der subjektiven, physiologischen und behavioralen Ebene beschrieben. Es zeigte sich, dass die Reaktionen auf den verschiedenen Ebenen häufig dissoziiert sind, also die Ebenen unterschiedlich in verschiedenen Situationen reagieren. Moderne bildgebende Verfahren, wie die funktionelle Kernspintomographie (fMRT) bieten die Möglichkeit, der Frage nachzugehen, mit welchen Hirnstrukturen die verschiedenen Emotionsindikatoren assoziiert sind. Systematische Untersuchungen hierzu existieren bisher nicht. Dies ist bedauerlich, da entsprechende Ergebnisse es ermöglichten, die topographisch-funktionellen Annahmen moderner neurowissenschaftlicher Emotionstheorien (z.B. Verstärkertheorie von Rolls (1999), "somatic marker" Theorie von Damasio (1999) oder die Furchttheorie von LeDoux (1998)), die z.T. auf der Basis von tierexperimentellen Studien formuliert wurden, im Humanbereich zu validieren. Ein Grund für den Mangel an diesbezüglicher Forschung liegt wahrscheinlich an methodischen Schwierigkeiten, die hierbei überwunden werden müssen. Die geplante Studie beschreitet hier im Untersuchungsparadigma und in der Auswertung neue Wege, die es ermöglichen die Zusammenhänge zwischen autonomen Reaktionen, subjektivem Erleben und Verhalten auf der einen Seite und regionalen Hirnaktivierungen auf der anderen Seite aufzuklären. Die Untersuchung soll exemplarisch für die Emotionen Furcht und Ekel durchgeführt werden, also zwei Emotionen, die in der Psychopathologie eine sehr wichtige Rolle spielen. Die Auswahl dieser Emotionen geschieht vor dem Hintergrund, dass Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Aktivitäten in neuronalen Subsystemen und emotionalem Erleben mittelfristig zu neurowissenschaftlich fundierten psychotherapeutischen Interventionen führen sollten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professorin Dr. Anne Schienle