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Drogenkonsum in West-Berlin und London in den 1960er und 1970er Jahren: Wandlungen eines sozialen Problems

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2003 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5412406
 
Konzentriert auf West-Berlin und London wird der Drogenkonsum von Jugendlichen in den 1960er und 1970er Jahren mit sozial- und kulturhistorischen Fragestellungen untersucht. Der transnationale Vergleich, der auch den Transfer zwischen beiden Städten ausleuchtet, analysiert sowohl die sozialgeschichtlichen Bedingungen als auch die soziale Konstruktion des Drogenproblems. Erstens werden die Drogenszenen sowie die Mikronetzwerke des Drogenhandels analysiert. Zweitens rücken sowohl die Presseberichterstattung als auch das Agieren staatlicher Instanzen (Politiker, Polizisten und Mediziner) ins Blickfeld. In dem Projekt wird nicht nur die oft unterstellte Einheitlichkeit sowohl der staatlichen Instanzen als auch der Drogenkonsumenten, sondern auch die scheinbare Bipolarität von Drogenkonsumenten vs. staatliche Akteure/Presse hinterfragt. Stattdessen steht die Untersuchung der Motive und Ziele sowie der gegenseitigen Beeinflussung der Handelnden im Vordergrund. Darüber hinaus wird mit Blick auf die zeitgenössische Kennzeichnung des Drogenkonsums als gesellschaftlich-kulturelle, "kriminelle" und politische Bedrohung untersucht, welche gesellschaftlichen Normen und Werte durch den "neuen", in urbanen Jugendkulturen verankerten Drogenkonsum bedroht schienen. Hier rücken das Arbeitsethos, die Geschlechterordnung (vor allem Leitbilder von Männlichkeit), aber auch Definitionen von "Rasse" und "Fremdheit" in den Blick. Schließlich wird überprüft, wie sich der staatliche Umgang mit dem Drogenkonsum im Spannungsfeld zwischen polizeilich-politischer Repression und staatlicher Fürsorge verändert hat.
DFG Programme Research Grants
 
 

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