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Prähistorische Kupfermetallurgie in Zambujal (Portugal): Von der Erzlagerstätte zum Fertigprodukt
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Joachim Gehrke, seit 3/2008
Mitantragsteller
Privatdozent Dr. Michael Kunst
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2003 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5412878
Die kupferzeitliche Siedlung von Zambujal liegt in einer der besterforschten Siedlungskammern der Iberischen Halbinsel. In diesem komplexen Wirtschaftsraum hatte die Kupfermetallugie, den vielen Metallfunden und Verarbeitungsresten nach zu schließen, eine hohe Bedeutung. Der Kenntnisstand zur metallurgischen Produktionskette von der Herkunft der Erze, über die Metallgewinnungs- und Verarbeitungstechniken, die Organisation der Produktion bis hin zur Distribution der Fertigwaren ist jedoch dort, wie auf der gesamten Iberischen Halbinsel, bislang lückenhaft. In diesem Projekt sollen potentielle Erzlagerstätten in Mittel- und Südportugal unter montanarchäologischen Gesichtspunkten prospektiert und durch mineralogische, geochemische sowie isotopengeochemische Methoden charakterisiert werden. Über den Vergleich der Bleiisotopencharakteristik der für die Kupfergewinnung in Frage kommenden Erze mit derjenigen der prähistorischen Kupferobjekte im Raum Zambujal wird versucht die Herkunft des Rohmaterials zu ermitteln. Ergänzend werden Vergleiche derjenigen Spurenelementgehalte und -verhältnisse in Artefakten und Erzen vorgenommen, die durch den Verarbeitungsprozeß kaum oder gar nicht verändert werden. Spurenelementanalysen und metallographische Untersuchungen an Artefakten sollen eine Rekonstruktion der Metallgewinnungs- und Verarbeitungstechniken ermöglichen. Am Schluß stehen die Fragen nach dem Distributionssystem der Fertigwaren und nach Umfang sowie Art der in Zambujal betriebenen Kupferverarbeitung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Martin Bartelheim; Professor Dr. Ernst Pernicka
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Hermann Parzinger, bis 2/2008