Die "Dokumente der Überlieferungslinien" (gsan yig) der Sa-skya-pa: Bedeutung, Struktur, literarische Entwicklung und historisch-biographischer Gehalt
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Der Mensch ist seit jeher geneigt, seine Welt und die Vorstellungen, die er sich von derselben, von seiner eigenen Zivilisation und dem darin tradierten Kulturgut macht, in charakteristischer Weise zu ordnen. Exemplarisch gilt dies für alle Formen von Geschichte, darunter selbstverständlich auch die Geistesgeschichte, in die ein Individuum sich einzuordnen bestrebt ist. In Tibet begegnet uns diesbezüglich als ein fundamentales Ordnungsprinzip die Überlieferungslinie, die sich in mannigfaltiger Form (z.B. als königliche Linie oder auch als Inkarnationslinie spiritueller Führer) im Korpus der tibetischen Literatur manifestiert hat und durch ihre Verknüpfung mit herausragenden Persönlichkeiten der Vergangenheit zugleich Legitimation und Autorität schafft. Ziel unseres Projektes war es, einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis dieser tibetischen Überlieferungslinien, insbesondere in ihrer spezifischen literarischen Ausprägungsform der sogenannten „Dokumente der Überlieferungslinien" (gsan yig), zu leisten und anhand eines besonders bedeutsamen und inhaltsreichen Beispiels einen ersten Weg in diesen noch weitgehend unerforschten Bereich der tibetischen Geistes- und Religionsgeschichte zu bahnen. Die durch die Analyse und Auswertung von etwa 750 Linien (vornehmlich aus dem Bereich der Sa-skya-Tradition des tibetischen Buddhismus) gewonnenen Informationen konnten abschließend in einer Datenbank zusammengeführt werden, die mit ihren annähernd 1800 Personendatensätzen der tibetologischen Forschung ein ganz neues Arbeitsmittel an die Hand gibt.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Dokumente der Überlieferungslinien