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Der Klagspiegel und sein Autor Conrad Heyden: Zu Entstehung, Inhalt und Bedeutung eines Rechtsbuchs der Rezeptionszeit

Fachliche Zuordnung Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Förderung Förderung von 2003 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5413094
 
Der "Klagspiegel" ist eines der bedeutendsten spätmittelalterlichenRechtsbücher in Deutschland und kann als das ältesteumfassende Kompendium römischen Rechts in deutscher Sprachegelten. Dennoch wurde das Werk insbesondere in der neuerenForschung weitgehend vernachlässigt. Die Arbeit beantwortet dieseit dem 19. Jahrhundert umstrittene Frage, wann der Klagspiegelverfaßt wurde, nämlich bereits um 1436. Das frühe Entstehungsdatumbelegt seine herausragende Bedeutung. In Auswertungeiner Vielzahl von Archivquellen, die sich gleich einem Mosaikzusammenfügen, kann zudem endlich nachgewiesen werden, wer dasbedeutende Rechtsbuch verfaßt hat: der Schwäbisch Haller StadtschreibernConrad Heyden.In einem zweiten Teil wird der in Zivil- und Strafrecht untergliederteKlagspiegel ananlysiert. Neben einer detailliertenUntersuchung der verwendeten Quellen ist insbesondere die Beschreibungdes Gesamtwerkes von großer Wichtigkeit. Auf dieseWeise wird das in einem schwäbisch-fränkischen Mischdialekt desSpätmittelalters verfaßte, zum Teil schwer verständliche Werkfür die Forschung zugänglich gemacht. Besonders wichtig sinddie abschließenden Kapitel der Dissertation, in denen diehistorisch-juristische Bedeutung des Klagspiegels analysiertund seine Strahlwirkung auf zahlreiche berühmte Rechtstexte derfrühen Neuzeit (etwa Wormser Reformation, Bambergensis, Carolina)in diesem Umfang erstmalig aufgezeigt wird. Hierdurch wirdbelegt, dass dem Klagspiegel sogar eine maßgebliche Rolle fürdie deutsche Rechtsentwicklung zukommt, was so bislang nichtbekannt war.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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