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Kernstrukturuntersuchungen an r-Prozess-Schlüsselnukliden, die Randbedingungen an die chemische Evolution und das Alter des Universums festlegen
Antragsteller
Professor Dr. Karl-Ludwig Kratz
Fachliche Zuordnung
Kern- und Elementarteilchenphysik, Quantenmechanik, Relativitätstheorie, Felder
Förderung
Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5414222
Ursprünglich initiiert durch den berühmt gewordenen Übersichtsartikel "Synthesis of the Elements in Stars" (E.M Burbidge et al., [B2FH] Rev. Mod. Phys. 29 (1957) 547) hat sich die Nukleare Astrophysik zu einem interdisziplinären Forschungsgebiet mit weitreichenden Zukunftsperspektiven entwickelt, das sich heute aus den Fachdisziplinen Kernphysik, Astrophysik, Kosmochemie und Astronomie zusammensetzt. Ziel ist es, die astrophysikalisch relevante Kernstrukturentwicklung als Funktion des Isopins zu studieren. Mit Hilfe von b-Zerfalls-Experimenten an extrem neutronenreichen r-Prozesskernen unter Verwendung höchstmöglicher Isotopenselektivität sowie von effizienten Multiparameter-Detektorsystemen für deren eindeutigen Nachweis, soll eine erheblich verbesserte Kerndatenbasis geschaffen werden, die dynamische Nukleosynthese-Rechnungen für kataklysmische astrophysikalische Szenarien erlaubt. Die so vorhergesagten stellaren Element- und Isotopenhäufigkeiten sollen mit neuesten astronomischen Beobachtungen, z.B. des Hubble Space Teleskops, verglichen werden. Neben dem grundsätzlichen Problem des Ursprungs der Elemente von Eisen bis zum Uran, werden über die Aktiniden-Kosmochronometer Randbedingungen an das Alter des Universums studiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen