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Einfluss elektronenziehender Substituenten auf die Chemie des Phosphors
Antragsteller
Professor Dr. Berthold Hoge
Fachliche Zuordnung
Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5414308
Die Katalyse-Forschung auf dem Gebiet der C2-symmetrischen Phosphan-Liganden konzentriert sich auf eine Variation des so genannten chiralen "Ligandenrückgrats" und befasst sich nur in zweiter Linie mit der Variation der an den Phosphoratomen gebundenen Substituenten. Ziel dieses Projektes ist es, exemplarisch an einem konstant beibehaltenen chiralen, zweizähnigen Phosphan-Liganden durch eine systematische Variation der Substituenten der Phosphoratome einen elektronischen wie auch sterischen Einfluss auf die katalytisch aktiven Metallatome entsprechender Phosphan-Komplexe auszuüben. Der Einfluss stark elektronenziehender Substituenten ist dabei von besonderem Interesse, da über die Erhöhung der n-Acidität entsprechend substituierter Phosphan-Liganden das Redox-Verhalten des Komplexes beeinflusst und die Lewis-Acidität der katalytisch aktiven Metallatome erhöht wird. Neben der Erhöhung der p-Acidität von Phosphan-Liganden kann der elektronenziehende Effekt entsprechender Substituenten zur elektronischen Stabilisierung ansonsten instabiler Verbindungen herangezogen werden. So ist die 1960 von Burg et al. vorgestellte Bis(trifluormethyl)phosphinigsäure, (CF3)2POH, das einzige derzeit bekannte Beispiel einer bei Raumtemperatur stabilen Phosphinigen-Säure. Quantenmechanische Rechnungen haben gezeigt, dass ein dem (CF3)2P0H analoges Di(triazin)-Derivat, (C3N3H2)2POH, ebenfalls in Form einer Phosphinigen-Säure vorliegen wird. Im Rahmen des Projektes sollen zum Einen chirale, zweizähnige, p-acide Liganden synthetisiert und zum Anderen durch den Einfluss elektronenziehender Substituenten ungewöhnliche Verbindungstypen stabilisiert und deren Chemie eingehend untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen