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Weltkriegsdeutungen und nationalstaatliche Institutionalisierungsprozesse in der Tschechoslowakei, 1918 bis 1948

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5415518
 
Das Forschungsvorhaben untersucht, welche Bedeutung der Erste und der Zweite Weltkrieg für die Festschreibung einer tschechoslowakischen Identität hatten. Zeitliche Schwerpunkte sind die Konstituierung des tschechoslowakischen Nationalstaates nach dem Ersten Weltkrieg und seiner Wiederetablierung nach dem Zweiten Weltkrieg. Es geht um die Frage, welche Kriegsdeutungen sich in welchen Formen in den staatlichen Institutionalisierungsprozeß eingeschrieben haben. Ausgangspunkt ist die These, daß Militär und Sozialpolitik zentrale Funktionen für die Legitimierung staatlichen Handelns einnahmen. In der Analyse dieser Politikfelder wird verfolgt, wie sich die Weltkriegsdeutungen erstens in der Ausgestaltung der Militär- und Sozialpolitik niederschlugen, zweitens welche Helden- und Opferbilder produziert wurden und drittens welche graduellen Aus- und Einschlußkriterien (nationale und soziale Zugehörigkeit, Geschlecht und Alter) daraus abgeleitet wurden. Die Suche nach den Schnittmengen dieser Komponenten verfolgt einen neuen Zugang, der die alte Frage nach den 'deutsch-tschechischen Beziehungen' zugunsten einer vertiefenden Analyse tschechoslowakischer Staatlichkeit aufgibt. Diese Fragestellungen sollen im diachronen Vergleich der beiden Nachkriegszeiten erschlossen werden. Das Projekt erforscht somit multiperspektivisch die Bedingungen 'tschechoslowakischer' Identitätsadaptation für unterschiedliche gesellschaftliche Akteure. Wichtigstge Quellen sind vor allem sozial- und militärpolitische (Verbands-)Zeitschriften und Dokumente der mit diesen Themen befaßten Ministerien.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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