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Urbanisierung als kulturelles Projekt: Stadtumbau im Großraum Lissabon

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2003 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5416082
 
Der Globaliserungsschub der achtziger und neunziger Jahre hat Struktur, Funktion und Raumbild von Großstädten entscheidend verändert und Stadtregionen in einen - teilweise harten - internationalen Standortwettbewerb gebracht. Die Zumutung, auf globale Anforderungen vor dem Hinterland lokaler Voraussetzungen zu reagieren, gilt nicht nur für die Metropolen der hochentwickelten, spätmodernen Industriegesellschaften, sondern betrifft zunehmend auch Großstädte in Schwellenländern, die sich mitten in noch unabgeschlossenen Modernisierungs- oder Transformationsprozessen befinden. Das Projket untersucht das hierbei entstehende Konfliktpotential und die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um Richtung und Ziel der Stadtentwicklung am Beispiel des Stadtumbaus im Großraum Lissabon mit Methoden der ethnographischen Feldforschung. Der kulturanthropologische Analyseansatz soll ermitteln, wie Stadtentwicklung kulturell modernisiert und gesteuert wird. Es wird untersucht, wie in Aushandelprozessen zwischen städtischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Medien und Wissenschaft kulturelle Vermittlungsformen und -kompetenzen, historisch generierte Deutungsmuster und soziale Kapitalien aktiviert werden. Das Forschungsziel ist, zu zeigen, dass gegenwärtig Urbanisierung in Portugal die Bedeutung eines "kulturellen Projketes" annimmt, mit dem sich die Gesellschaft diskursiv in Prozessen der Modernisierung, Europäisierung und Globalisierung positioniert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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