Kritische Edition des Tagebuches der Pietistin und Pfarrersfrau Beate Paulus, geb. Hahn (1778-1842)
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Beate Hahn Paulus führte ihr Wochenbuch als Pfarrersfrau während vieler Ehejahre. Ihr Schreiben gewährt in selten offener Weise Einblicke in Alltagsleben und Lebenskrisen einer verheirateten Frau und deren Bearbeitung mit Hilfe pietistischer Frömmigkeit. Es zeigt, wie stark und wie konkret die chiliastische Eschatologie des Pietismus den Alltag und das Leben gestaltete. Die ersten drei Bücher ihres Wochenbuches sind verschollen. Wir wissen von ihnen, weil ihr Sohn Philipp Paulus 1874 eine Biographie seiner Mutter veröffentlichte, in der er aus diesen zitierte. Der erste überlieferte Band, in der ursprünglichen Zählung der vierte, beginnt im Oktober 1817 in Talheim, wo das Ehepaar im heute noch in gleicher Funktion stehenden Pfarrhaus lebte. Das letzte Wochenbuch endet im November 1829, mehrere Monate nach dem Tod des Ehemannes. Das Original liegt in der Handschriftenabteilung der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart als Bestandteil des Nachlasses des Vaters der Diaristin, Philipp Matthäus Hahn. Der schon seit beinahe 30 Jahren vorliegenden wissenschaftlichen Edition des Tagebuchs des Vaters der Diaristin kann jetzt das seiner erwachsenen Tochter an die Seite gestellt werden. Beide Texte zusammengenommen ermöglichen neue Einsichten in die Geschichte pietistischer Frömmigkeit.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
-
Die Talheimer Wochenbücher 1817-1829, hrsg. v. Ulrike Gleixner, Göttingen 2007, Vandehoeck & Ruprecht Göttingen 2007, 322 S.
Beate Hahn Paulus, hrsg. v. Ulrike Gleixner