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Zentrum und Peripherie im europäischen Mittelalter: Das Papsttum und Galicien bis 1198
Antragsteller
Professor Dr. Klaus Herbers
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5417408
Aufgrund des Zusammenwirkens verschiedener Faktoren entwickelte sich das am Nordwestrand der damals bekannten Welt gelegene Galicien im 12. Jahrhundert zu einem besonders papstnahen Gebiet. Diese Region ist daher nicht nur für die Frage nach Ursachen und Folgen der Herausbildung päpstlicher Einflußzonen besonders instruktiv, sondern sie kann insbesondere auch als Modellfall für die in der Mediävistik noch wenig problematisierten Beziehungen zwischen Zentrum und Peripherie im europäischen Mittelalter gelten. Das vorliegende Projekt ordnet sich in den größeren Rahmen des vom Antragsteller seit längerer Zeit vorangetriebenen Themenkomplexes "Galicien und seine Integration in Europa mittelalterliche Grundlagen eines Europa der Regionen". Arbeitsziel ist die für den Fragenkreis exemplarische Untersuchung der Beziehungen Galiciens zum Papsttum anhand einer systematischen Zusammenstellung aller an galicische Empfänger vor 1198 ausgestellten Papsturkunden. Angesichts einer eher dürftigen historiographischen Überlieferung sind die zahlreichen päpstlichen Dokumente eine erstrangige Quellengattung, die bisher nur ansatzweise ausgewertet wurde. Der bedeutende Fortschritt der iberischen Forschung während der vergangenen zwei Jahrzehnten wie auch der günstige Publikationsstand erlauben erst jetzt eine solche Zusammenstellung. Die Publikation der gesammelten Papsturkunden in Regestenform ist ein weiteres Teilziel, dessen Zweck nicht nur die Verfügbarmachung wichtiger Dokumente für eine breitete Öffentlichkeit, sondern insbesondere auch die Erarbeitung einer Quellenbasis für weitere eigene Publikationen ist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen