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Die "Würde des Tieres" - Kritik und Anwendung eines umstrittenen Prinzips
Antragsteller
Dr. Roger Jürgen Busch
Fachliche Zuordnung
Praktische Philosophie
Förderung
Förderung von 2004 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5417756
Mit der "Würde des Tieres" bestimmt ein ebenso suggestiver wie heikler Begriff zunehmend die tierethische Debatte. Seine Befürworter halten ihn für fundierend, Kritikern ist er viel zu vage, eine von der Menschenwürde unsachgemäß abgeleitete Formel. Das beantragte Forschungsprojekt will die Deutungsleistung des Terminus klären; er wird gelesen als eine analoge Ausweitung der Würde, wie sie beim Menschen formuliert wurde. Die damit erfassten Gehalte (z.B. Individualität, Selbstzwecklichkeit, Unverfügbarkeit) bedeuten im Verhältnis zum Tier einen neuen, über die Pathozentrik hinausgehenden Zugang. Der Erfolg der Formel lässt vermuten, dass hier eine innovative Nomenklatur als Ausdruck gewandelter Verständnisse gesucht wird; gleichzeitig verlangt sie nach Differenzierung und Auslegung. Die beabsichtigte kritische Theorie der "Tierwürde" erhebt deren Sprachlogig und Anwendungsmöglichkeiten sowie die Horizonte, in welchen sie überhaupt plausibel und sinnvoll wird. Die Ergebnisse haben Relevanz über die Bioethik hinaus für den wissenschaftlichen Tierschutz und für die Rechtsprechung. Sie sollen in der sich verschärfenden gesellschaftlichen Debatte um jede Form der Nutzung von Tieren klärend wirken.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Friedrich Wilhelm Graf