Detailseite
Schutz der Menschwerdung. Schwangerschaft und Schwangerschaftskonflikt als Themen evangelischer Ethik
Antragstellerin
Christiane Kohler-Weiß
Fachliche Zuordnung
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung
Förderung von 2003 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5418010
Die Arbeit verfolgt drei Zielsetzungen: Erstens bietet sie eineÜberblicksdarstellung der evangelischen Debatte zum ThemaSchwangerschaftsabbruch seit den 50er Jahren des letztenJahrhunderts in systematisch-ethischer Perspektive. Dieseerfolgt anhand von fünf analysierten ethischen Entwürfen, dieden Diskussionsstand in der evangelischen Theologie jeweils fürein Jahrzehnt zu charakterisieren vermögen (Barth; Thielicke;Thesen von Jüngel, Käsemann, Moltmann und Rößler; Rendtorff;Fischer).Zweitens wird in der Arbeit der Gesamtentwurf einer erfahrungsbezogenenevangelischen Ethik der Schwangerschaft und desSchwangerschaftskonflikts entwickelt. Dieser Teil gliedert sichin zwei Abschnitte: Im ersten Abschnitt wird der ’ethischeBezugspunkt’ einer Ethik des Schwangerschaftskonfliktsbeschrieben. Hierfür wird zunächst eine Art Phänomenologie derSchwangerschaft entwickelt und sodann der Schwangerschaftskonfliktempirisch analysiert. Im zweiten Abschnitt wird dieseProblemexposition in eine theologische Deutung überführt. Diegewonnenen erfahrungsbezogenen Einsichten werden so mit biblischenMotiven und systematisch-theologischen Einsichtenverknüpft, dass der ethisch orientierende Sinn des christlichenGlaubens verständlich wird. Dadurch soll die Kluft zwischennormativer Ethik und ’Betroffenenethik’ überbrückt werden,welche auch für die evangelische Diskussion bis in dieGegenwart hinein kennzeichnend ist.Drittens werden von der theologischen Deutung der Schwangerschafther Konsequenzen für die ethischen Fragen der Embryonenforschungund für die rechtlichen Fragen der Regelung vonSchwangerschaftsabbruch und Reproduktionstechnologieaufgezeigt.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen