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Erstellung einer wissenschaftlichen, 21 Bände umfassenden, Werksausgabe der Schriften Martin Bubers

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5418412
 
Martin Buber (1878-1965), dessen Leben und Werk Jahrzehnte deutscher und jüdischer Kulturgeschichte umspannen, stand seiner Herkunft und Erziehung nach am Kreuzungspunkt mehrerer Kulturen: der (im Jiddischen und Hebräischen wurzelnden) traditionellen jüdischen, der polnischen und der deutschen. Statt einer bestimmten Richtung seines vielschichtigen Erbes den Vorzug zu geben oder sich einem synkretistischen Kosmopolitismus zu verschreiben, betrachtete er es als eine Lebensaufgabe, Übersetzer und Vermittler zwischen den Kulturen zu sein, wobei die Integrität jeder einzelnen kulturellen Stimme gewahrt bleiben sollte. Formuliert hat Buber diese Vorstellung später in seiner Lehre vom Dialog, der sich seinem Verständnis nach sowohl auf die Beziehungen zwischen den Menschen als auch auf die Beziehungen zwischen den Gemeinschaften erstreckt und damit einen stark anthropologisch orientierten wie auch gesellschaftspolitisch relevanten Aspekt einschließt. Seiner Natur und Neigung nach stand Buber zudem am Schnittpunkt verschiedener akademischer Disziplinen, die er bewusst miteinander ins Gespräch zu bringen suchte. So nahm er, der sich selbst nur in der Rolle des "untypischen Denkers" sah, das im Entstehen begriffene multikulturelle und interdiszplinäre Ethos der europäischen Geistes- und Kulturwissenschaften des ausgehenden 20. Jahrhunderts vorweg, mit dem Buber heute wieder über die Grenzen Deutschlands hinaus (vor allem in Israel und den USA) breites Interesse weckt. In der geplanten, mit wissenschaftlichem Kommentar versehenen Werkausgabe der Schriften Martin Bubers soll die Bedeutung dieses dialogischen Prinzips in seinem ganzen Umfang vorgestellt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Israel
 
 

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