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Reading Things: Die Dingwelt in der amerikanischen Literatur seit 1880

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5418444
 
Das Verhältnis der Menschen zu den Dingen wird in der amerikanischen Literatur seit dem Ende des 19. Jhs. immer häufiger thematisiert. Die Sorge um den wachsenden Materialismus und die Übermacht der Dinge wird dabei ebenso artikuliert wie die mit der Warenkultur verbundene Faszination. Ausgehend von einem weit gefassten anthropologischen Begriff materieller Kultur, der sich auf kulturtheoretische und soziologische Ansätze stützt, untersucht die Arbeit an ausgewählten Texten die vielfältigen Bedeutungspotentiale materieller Gegenstände. Dinge sind Objekte des Begehrens, sind relevant in der Verhandlung sozialer Identitäten und zudem in Prozesse der Sinnstiftung, des Erinnerns und des kulturellen Austauschs eingebunden. Über solche Aspekte hinaus zielt das Projekt aber auch auf eine Kritik der Dinge: Es hinterfragt ihre scheinbare Objektivität, liest Gegenstände als Knotenpunkte und Verdichtungen gesellschaftlicher Praktiken und Verhältnisse und beleuchtet den sozialen Charakter von ´Sachzwängen´. Die Analyse literarischer Texte bietet sich an, weil sie Dinge jeweils in ihren konkreten Wahrnehmungs-, Gebrauchs- und Phantasiekontexten vorführen. Die so geleistete fiktionale Rekontextualisierung ermöglicht ein komplexes Verständnis des ´sozialen Lebens der Dinge´, das auch ihre profaneren, tendenziell unreflektierten Seiten und Wirkungsweisen einbezieht. Die Studie will die Aufmerksamkeit auf unsere existenzielle Verbundenheit mit der Dingwelt richten (trotz und gegen die aktuelle Konjunktur des ´Virtuellen´) und einen Beitrag zu Literatur- und Kulturwissenschaft leisten.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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