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Die phönizisch-punische Religion als eine eigenständige, auch geographisch bestimmte Ausprägung des nordwestsemitischen Religionstyps, historisch und komparatistisch untersucht

Antragsteller Professor Dr. Hans-Peter Müller (†)
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung in 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5418696
 
Die besonderen geschichtlichen und geographischen Bedingungen, unter denen die phönizisch-punische Religion entsteht und in Wechselbeziehung mit zahlreichen Vorgänger- und Nachbarreligionen im gleichen Raum gelebt wird, soll Gegenstand einer historischen und systematischen Untersuchung sei, die die einmalige geschichtliche Ausprägung als Paradigma menschlicher Religiosität überhaupt zu verstehen sucht. Neben den üblichen religionssoziologischen Fragestellungen wie derjenigen, wie sozioökonomische Verhältnisse Religionen formen und von Religion geformt werden, sollen auch ethologische berücksichtigt werden: Wie trägt die phönizisch-punische Religion, wie Religion überhaupt nicht nur zur sozialen, sondern auch zur biologischen Wohlfahrt ihrer Gesellschaften und deren Individuen bei? Wie ist religiöses Verhalten humanethologisch geprägt? Dabei kommt den religiösen Zeugnissen des Alltags und des Privatlebens, wie sie in den epigraphischen Befunden in phönizisch-punischer Sprache reichlich vorhanden sind, besondere Signifikanz zu; sie entsprechen den elementaren Bedürfnissen des Menschen, wie sie sich oft bis in frühe Stufen der Religionsgeschichte zurückverfolgen lassen und auch in archaischen ("primitiven") Formen rezenter Religiosität in Erscheinung treten. Auf diesem Gebiet liegt auch vorwiegend der Einfluss, den orientalische Überlieferungen über die Phönizier und Punier auf die griechische und römische Welt ausübten. Griechische und lateinische Quellen sind freilich nicht frei von Vorurteilen einer sich als höherstehend begreifenden Kultur, was eine vorsichtige Auswertung erfordert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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