Detailseite
Projekt Druckansicht

Kontext- und Entstehungswissen für die kritische Nutzung historischer Datenquellen

Fachliche Zuordnung Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Förderung Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5418780
 
Wissensmanagement als eine der jüngeren Disziplinen der Informatik widmet sich der Frage, wie aus Daten Wissen gewonnen werden kann, also wie neue Erkenntnisse entstehen oder Handlungen beeinflusse werden. Dazu wird verstärkt auf das Erschließen der Semantik von Datenbeständen gesetzt. Moderne Schlagworte sind etwa Data Warehouse, Data Mining, Semantic Web, Ontologien. Das beantragte Vorhaben geht einen Schritt weiter. Seine These ist, dass auch der seinerzeitige Kontext bei der Entstehung der Daten eine wichtige Rolle spielt, um zu entscheiden, ob und wie diese Daten im aktuellen Kontext zum Wissen beitragen. Die These soll für historische Dokumente Anwendung finden. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Kontext nicht explizit erfasst wurde und daher intellektuell durch sachkundige Benutzer auf Grund ihres Fachwissens bei der Auswertung der Dokumente nachträglich bestimmt werden muss. Die Hilfestellung der Informatik muss dann darin bestehen, mit den Mitteln einer semantischen (Vor-) Analyse eine gewisse Vorstrukturierung der Dokumente vorzunehmen, um den menschlichen Bearbeitem Wege für das Verständnis zu weisen, und dann für lokale Untersuchungen weitere Mittel der Textanalyse bereit zu halten. Zudem bedarf es einer dem Zweck angepassten, bequem handhabbaren Benutzungsschnittstelle. Das Vorhaben geht somit deutlich über die unreflektierten Such- und Betrachtungsfunktionen hinaus, wie sie heute im Bereich der Digitalen Bibliotheken verfügbar sind. Neben dieser Methodenorientierung besitzt das Vorhaben einen empirischen Aspekt. Als Experimentierfeld dient das im ausgehenden 19. Jahrhundert von Joseph Durm herausgegebene "Handbuch der Architektur". Die sachkundigen Benutzer stellen dabei zwei Anwendergruppen: Bauhistoriker, vertreten durch Prof. Dr. Uta Hassler, Universität Dortmund, und Architekten, vertreten durch Prof Dr. Niklaus Kohler, Universität Karlsruhe. Das beantragte Vorhaben steht daher in engem Zusammenhang mit dem von den beiden Kollegen ebenfalls bei der DFG beantragten Projekt. Eine Trennung in zwei Vorhaben erfolgt, weil das hier beantragte Vorhaben einen eigenständigen, wichtigen Beitrag zu den Methoden der Informatik verspricht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung