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Die Rekonstruktion der Eruptionsraten des Parinacota-Vulkans (zentrale Anden) an Aschen in erbohrten Seesedimenten des Lago Chungara

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5419007
 
Die Rekonstruktion von Prozessraten in magmatischen Systemen sind ein wichtiges Forschungsfold der Geochemie, magmatischen Petrologie und Vulkanologie. Der Vulkan Parinacota (Nordchile) hat sich im Holozän nach einem katastrophalen Flankenkollaps (Mt. St. Helens-Typ) erneut zu einer Höhe von größer 6400 m aufgebaut. Die Geochemie und Eruptionsgeschichte des Vulkans vor dem Kollaps unterscheidet sich wesentlich von der "Rekonstruktions-Phase" nach dem Kollaps. Ältere Gescheine variieren über ca. 200.000 Jahre zwischen mafischen Andesiten und Rhyolithen. Dagegen eruptierte der neue Vulkan homogenere Andesite, die durch intensive Magmamischung gekennzeichnet sind. Dies belegt entweder den Einfluss des Kollaps-Ereignisses auf veränderte Prozesse in der Magmakammer oder umgekehrt, Veränderungen in der Magmakammer haben die häufigeren Eruptionen beginnend mit den Flankenkollaps ausgelöst. Der Chungara-See wurde erst durch den Kollaps aufgestaut. Während am Vulkankegel selbst aufgrund fehlender tiefgreifender Erosion die Geschichte der Eruptionsfolge nicht studiert werden kann, bieten die Aschenlagen in erbohrten Sedimentkernen des Chungara Sees ein ideales Archiv. Das Kollaps-Ereignis kann präzise datiert werden, die Aschen dokumentieren in fester zeitlicher Abfolge die Frequenz und geochemische Entwicklung des neuen Vulkankegels und die relativen Eruptionsvolumina können abgeschätzt und zeitlich eingeordnet werden. Hieraus kann die geochemische Abfolge, die magmatischen Prozesse und die Eruptionsraten des Vulkans mit enger zeitlicher Kontrolle rekonstruiert werden. Dr. Alberto Saez (Univ. Barcelona) hat mit seiner Gruppe im November 2002 mehrere tiefreichende Bohrkerne im Lago Chungara für paläoklimatische Studien gewinnen können, sie stehen für diese Studie zur Verfügung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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