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Auswirkungen der Erwerbsarbeit ultraorthodoxer israelischer Frauen auf deren Selbstverständnis

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5419220
 
Die Kollelim als ultraorthodoxe und flächendeckende Lernanstalt für Männer im Alter von 18 bis 55 Jahren und als religionsgesetzlich normierte Men's Learning Society (MLS) sind - seit Beginn der 1950er - ohne die Erwerbsarbeit der Ehefrauen nicht existenzfähig. Seit Beginn der 1980er sind ultraorthodoxe Frauen, die für den größten Teil der familialen Subsistenz aufkommen, zunehmend gezwungen, einer Erwerbsarbeit auf dem öffentlichen (säkularen) Arbeitsmarkt nachzugehen. Diese Entwicklung trifft bei der Mehrheit des rabbinischen Establishment immer noch auf erhebliche Restriktionen, teils auf Ablehnung und Widerstand. Es sind vor allem zwei Bereiche, in denen haredische Frauen einer Erwerbstätigkeit nachgehen: (a) sie betreiben ein selbständiges Gewerbe oder (b) arbeiten als mitttlere Angestellte im privaten wie öffentlichen Sektor. Jüngst ist ein weiterer Erwerbsbereich hinzugetreten: Neueinwanderinnen, die im Ausland ein Studium absolviert haben, sind in Israel in professionellen Tätigkeiten beschäftigt - als Rechtsanwältinnen, Apothekerinnen, Computerspezialistinnen, Lehrende in (staatlichen) Schulen und Hochschulen. Die Untersuchung, in der Frauen aller drei Erwerbsarbeitstypen erfasst werden, zentriert in zwei zentralen Fragestellungen: (1) die Auswirkungen der Normen säkularer Arbeitswelt auf die halachische Normethik ihrer Lebenswelt; (2) die reflexive Handhabung der religionsgesetzlich gebotenen modesty und deren Auswirkungen auf die haredische Familie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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